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Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Ein Meer aus Duft und Farben

Ein Besuch im Garten der Natur

Wer am Ende der Vinckestraße nach links in die kleine Stichstraße einbiegt, am Wendehammer ein offenes Gartentor findet und es durchschreitet, der kommt in ein wunderbar blühendes Kleinod - mitten in der Stadt. Den Besucher empfängt ein Meer aus Duft und Farben, kombiniert mit einem Seerosenteich, Insektenhotels, Hühnerstall und Kräuterspirale: Es ist der BUND-Lehrgarten am Haus der Natur, dessen Besuch immer wieder ein Erlebnis ist. Auf mehrmalige Einladung von Hiltrud Buddemeier, unter deren sachkundiger Anleitung der Garten vor vielen Jahren angelegt wurde, und die auch heute noch fast täglich im Garten wirkt, schaffe ich es endlich am Freitag (11.6.2021) die Einladung in dieses Stückchen „traumhaft schöne Natur“ anzunehmen.

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Im BUND-Garten: Das begrünte Dach.

Schon am frühen Morgen hatte sich Hiltrud Buddemeier mit ihren beiden Begleitern, den Mischlingsteckeln Finchen und Seppi, auf den Weg gemacht und wässert die Pflanzen im Garten. „Die haben es bei diesem Sommerwetter besonders nötig“, erzählt sie zur Begrüßung. Bis zum Mittag hat sie damit zu tun, danach geht es wieder nach Hause. „Dann brauchen wir drei eine Pause, aber am Nachmittag fahren wir wieder hierher. Es ist viel zu tun zu dieser Jahreszeit." In aller Frühe hat sie heute als Erstes die Ritzen zwischen den Natursteinen vom Wildkraut befreit. Das müsse man nicht immer machen, aber ab und zu „sonst nimmt das Ganze überhand.“

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Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Im BUND-Garten an der Vinckestraße grünt und blüht es im Juni ganz besonders schön.

Foto:  Carola Quickels

Angerufen hatte sie mich, weil in diesem Jahr der Klatschmohn blüht, dass es eine wahre Wonne sei. Die Blüten eignen sich hervorragend als „Landplatz“ für Insekten. Allerdings ist die Pracht bei meinem Besuch schon nicht mehr in Gänze zu sehen, blüht jede Pflanze doch nur 2-3 Tage, danach werfen sie ihre scharlachroten Kronblätter ab und stehen bleibt die Kapselfrucht, die hunderte kleiner Samen (Mohnkörner) enthält. Die roten Blütenblätter könne man hervorragend als essbare Dekoration auf Salaten verwenden.

Apropos essbar: In diesem Garten finden nicht nur die Insekten einen reich gedeckten Mittagstisch, neben den unterschiedlichsten Küchenkräutern wie zum Beispiel Majoran, Liebstöckel, Meerrettich, Kerbel, Schnittlauch und Salbei, der gerade wunderschön blüht, gibt es diverse Beeren, Kartoffeln und Kohlrabi. Und wenn die Hühner gut drauf sind, dann gibt es auch frische Eier.

Die rote Spornblume, aus der Unterfamilie der Baldriangewächse, wächst im Garten der Natur.

Direkt neben dem Mohn steht mit der roten Sporenblumen - Centranthus ruber - eine Pflanzenart aus der Gattung der Spornblumen - Centranthus - in der Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianoideae). Die Sporenblume eignet sich besonders für kleine Insekten. An jeder der vielen roten kleinen Blüten, die in dichten Dolden wachsen, sitzt ein kleiner Sporn, in dem auch der Nektar ist. Hiltrud Buddemeier erklärt mir: „Das ist nix für eine Biene und schon gar nicht für die dicken fetten Hummeln, die kommen da erst gar nicht rein.“

Im Weitergehen entdeckt sie die kugeligen blauen Blüten des Riesenlauchs - Allium giganteum - und fragt sich laut, wie der wohl hierher gekommen sein mag: „Also ich habe den nicht mitgebracht, den muss einer in Reihe und Glied hier gepflanzt haben. Aber", und da klingt sie schon wieder versöhnlich, „wie alle Lauchgewächse, sind auch die Allium-Sorten gut für Insekten geeignet, denn an Lauch gehen sie alle gerne.“

Der Riesenlauch - Allium Giganteum.

Bei der nächsten lila blühenden Blume ist sie sich nicht ganz so sicher. „Das könnte ein Sonnenröschen sein“, überlegt sie laut. „Aber für dieses Beet bin ich nicht zuständig“, sagt sie und steht schon am begrünten Dach der Hütte, das ihr ein wenig Sorgen mache, denn einige der Sukkulenten kommen nicht wieder. Die Fetthenne im oberen Bereich wäre wohl in Ordnung und der Mauerpfeffer auch „aber, ach da wollen wir mal abwarten“, sagt sie und steht schon am Gartenteich.

Ein Teich, an dessen Ufer sie das orangerote Habichtskraut entdeckt. Eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler, die eher in den gebirgigen Regionen Mittel-, Süd- und Westeuropas heimisch. Rosa und weiße Seerosen bedecken den Teich, daneben sind auch einige Exemplare der Sumpf- und Wasserpflanze mit dem passenden Namen 'Froschlöffel' zu entdecken und zu alledem bekommen wir heute ein lautstarkes Froschkonzert geliefert. Finchen und Seppi lassen sich davon nicht beeindrucken und verkriechen sich mit Vorliebe unter den Steg, da es dort an heißen Tagen besonders kühl und angenehm sein soll.

Im BUND-Garten der Gartenteich ist bedeckt mit Seerosen.

Ein kleine Enttäuschung höre ich raus, als Hiltrud Buddemeier von dem Brutverhalten der Vögel im Garten spricht. „Acht Nistkästen habe ich hier und alle waren belegt in diesem Jahr. Sie dienten als Kinderstube für - Meisen. Nix anderes hat hier gebrütet“, empört sich Buddemeier. Im vorigen Jahr sei noch ein Baumläufer dabei gewesen, „das war aber auch ein Glanzlicht. Danach ward der nicht mehr gesehen.“

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Hintergrund

Seit 1992 ist die wunderschöne, ehemalige Villa Dieckhoff in der Vinckestraße 91, Sitz der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet. Ihr Wirkungsbereich sind die Ruhrgebietsstädte Bochum und Herne inklusive Wattenscheid und Wanne-Eickel. Und direkt hier, am Haus der Natur, Vinckestraße 91, 44623 Herne, betreibt der BUND unter der sachkundigen Anleitung von Hiltrud Buddemeier einen Lehrgarten, der beispielhaft viele Natur und Artenschutzmaßnahmen beherbergt.

Auch sie laufen frei im Garten herum: die westfälischen Langohren. Das linke Langohr ist ein wenig bissig, darum hat es einen Maulkorb bekommen.
| Quelle: Carola Quickels