Betreiber Max Eberhard über sein besonderes Fahrgeschäft
Die Wilde Maus XXL lädt zur wilden Fahrt
140 Sekunden Fahrt, rund 600 Meter lang, 25 Lastkraftwagen voll mit Material und Deko sowie die Möglichkeit, mit einer Virtual Reality-Brille (VR) das Geschehen digital und virtuell als Film zu sehen. Das sind die Eckdaten der Wilden Maus XXL, die es 2022 erneut auf den Kirmesplatz zur Cranger Kirmes geschafft hat, die am Freitag (5.8.2022) offiziell eröffnet wurde (halloherne berichtete). Betreiber Max Eberhard freut sich über die Rückkehr nach Herne, insbesondere nach doppelter Absage, sehr.
„Die Leute freuten sich bereits im Vorfeld auf die Kirmes. Allein, wenn sich schon vorher viele an den Getränkeständen treffen, zeigt es, dass die Sehnsucht groß ist und sie Nachholbedarf haben. Diese Identifikation mit der Heimat ist toll“, sagt Eberhard im Gespräch mit halloherne. Der Vorteil einer solchen Freiluft-Kirmes wie in Crange sei, dass es eine offene Veranstaltung im Freien sei und der Aufwand für Besucher gering ist. „Sie können sich gezielt ihre Fahrgeschäfte und Getränke- sowie Essensstände aussuchen. Manche kommen auch nur zum Schauen und laufen entspannt über den Kirmesplatz.“
Leichte Preissteigerung - aber nur für Erwachsene
Doch die Hauptattraktionen sind natürlich die großen Fahrgeschäfte. „Mit meiner 'Wilden Maus XXL' möchte ich dazu beitragen, dass die Besucher eine schöne Zeit haben", erzählt der 73-Jährige. Sieben Euro kostet eine Fahrt für Erwachsene, Kinder zahlen vier Euro. „Der Preis für die Erwachsenen ist im Vergleich zu 2019 um einen Euro gestiegen. Der Preis für Kinder ist gleichgeblieben.“ Die Kostensteigerungen seien - wie in so vielen Branchen - auf die gestiegenen Transport- und Energiekosten zurückzuführen. „Allerdings möchte ich nicht, dass die Kinder mehr zahlen. Daher habe ich dort auf eine Erhöhung verzichtet.“
Das große Fahrgeschäft, welches hinter der Kasse erstmal zu einem Laufgeschäft mit einigen Hindernissen wird, bietet mit den VR-Brillen auch noch eine weitere, besondere Erfahrung. „Das VR-Erlebnis kostet zwei Euro mehr, dafür fühlen sich die Besucher aber wie in einem Film und mittendrin“, erläutert Max Eberhard.
VR-Feature zu ruhigen Zeiten ausprobieren
Allerdings weist er daraufhin, dass es das VR-Feature nur zu etwas ruhigeren Zeiten, also vormittags und evtl. tagsüber, gibt, da es zu den Spitzenzeiten sonst zu langen Wartezeiten kommt. Daher sein Rat: „Wer das ausprobieren möchte, lieber einmal früher die Kirmes besuchen.“ Für besonderen Sound sorgt die zweite Generation der Brille, da mit dieser bessere Akustik möglich ist.
Übrigens: 2022 hat der Betreiber auch ein persönliches Jubiläum zu feiern. „Ich bin nun 50 Jahre selbstständig, 1972 habe ich mit dem Swing-Up angefangen. Der stand dort, wo heute der Happy Sailor seine Runden dreht“, berichtet der Hamburger mit etwas Stolz in der Stimme. „Später folgten dann der Rainbow als fliegender Teppich, Evolution von 1992 bis 1995, das steht heute in Texas in den USA in einem Six Flags Freizeitpark, und ab 1995 die kleine Wilde Maus. 1996 kam dann der Airwolf hinzu, bevor 2012 die Wilde Maus XXL ihren Start feierte.“
Auftakt in der Heimatstadt
Im Jahr 2022 ist die Wilde Maus XXL auch schon ordentlich herumgekommen: Den Auftakt in das Comeback-Jahr 2022 feierte das Fahrgeschäft von Max Eberhard quasi als Heimspiel beim Hamburger Frühlingsdom. Von Mitte bis Ende Juni ging es dann erstmals zur Kieler Woche. „Das war ein schönes Erlebnis“, blickt der Schausteller zurück. Von Mitte Juli an ging es dann in die NRW-Landeshauptstadt nach Düsseldorf, um den Besuchern der Rheinkirmes die wilde Fahrt mit der Wilden Maus XXL zu ermöglichen.
Nach dem Abbau folgte der direkte Weg nach Crange. So erfolgte der Aufbau in Herne von Freitag (29.7.2022) bis Dienstag (2.8.2022), einen Tag später, am Mittwoch (3.8.2022) war dann die Abnahme. Ein kurzer Abstecher zur Annakirmes in Düren war aufgrund des derzeitigen Personalmangels nicht mehr möglich.
Winter Wonderland im Hyde Park
Dafür geht es ab Ende 2022 bis Mitte Januar 2023 wieder nach London ins Winter Wonderland in den Hyde Park. „Dort werden wir zum neunten Mal vor Ort sein. Allerdings ist die An- und Abreise durch den Brexit viel schwieriger geworden, als es vorher war“, klagt Eberhard. Dennoch seien die Engländer ähnlich kirmesverrückt, weshalb er weiter gerne auf die Insel fahre.
Doch bis es soweit ist, stehen erstmal noch die restlichen Tage der Cranger Kirmes an. „NRW ist ein Kirmesland, das ist ganz klar. Diese Bindung der Menschen zu den Attraktionen, Schaustellern und verschiedenen Ständen ist super. Hier ist es die fünfte Jahreszeit“, freut sich Max Eberhard.
