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Stellungnahme

Die LINKE zur 'Oma im Hühnerstall'

Hanno Raußendorf, Sprecher für Klima- und Umweltpolitik, der LINKEN in NRW nimmt wie folgt Stellung zur Diskussion um die WDR Neuvertextung des alten Kinderliedes Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad: "NRWs öffentlich-rechtliche Sendeanstalt hat eine satirische Umdichtung von Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad produziert, in der ihr eigener Kinderchor über eine fiktive Oma singt, die unter anderem mit dem SUV zum Arzt fährt und Kreuzfahrten macht, weshalb die letzte Zeile einer jeden Strophe mit den Worten endet: „meine Oma ist ne alte Umweltsau“. Nach Protesten wurde der Song unterdessen aus dem Netz genommen.

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Viel Aufregung um ein Kinderlied könnte man meinen, aber zwischen Weihnachtsgans und Silvesterkrapfen ist in NRW anscheinend der Ausnahmezustand ausgebrochen: Entrüstete Leserbriefe, eine Sondersendung zu Oma-Gate auf WDR2, eine Demonstration mit Teilnehmern, vorwiegend aus der Rechten Szene vor dem Sender - und selbst der Ministerpräsident meldet sich mit mahnenden Worten aus dem Weihnachtsurlaub. Mit der Sorge um die Ehre der Oma lässt sich dieser Sturm der Entrüstung kaum erklären, viel mehr scheint mir der Auslöser für all dies ihr SUV, ihre Flugreise und ihre Kreuzfahrt zu sein, die das Liedchen, in bekannt didaktischer Manier des WDR als Umweltsauereien anprangert. Menschen haben Angst um lieb gewonnene Konsumgewohnheiten. Diese Angst muss die Politik durchaus ernst nehmen, wenn eine Klimawende gelingen soll.

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Das ist allerdings noch lange kein Grund, ein harmloses Liedchen des eigenen Kinderchors zu zensieren und damit einem Druck nachzugeben, der maßgeblich auch vom ganz rechten Rand der Gesellschaft kommt. Hier hätte der Intendant besser daran getan, sich hinter den eigenen Kinderchor zu stellen und sich auf die Kunstfreiheit zu berufen - sehr schade. Über die schlechte Situation älterer Frauen in dieser Gesellschaft wäre dabei noch einiges zu sagen: Fast ein Drittel aller Frauen wird im Alter von staatlichen Leistungen abhängig. Altersarmut ist vorwiegend weiblich. Von der Situation in vielen Alten- und Pflegeheimen ganz zu schweigen. Mich regen diese Zustände viel mehr auf.“

| Quelle: Linke NRW