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Die Holz-Jungfrau im Keller.

Die Jungfrau von Eickel

Durch die Berichte zur Suche nach dem Eickeler Marktbrunnen, erinnerten sich die Brüder Werner und Matthias Messner an ihre Kindheit und erzählen ihre eigene Geschichte mit dem Eickeler Wahrzeichen und einer speziellen Jungfrau (Nachbau) die den Brunnen einst zierte. Ihr Vater, Konditormeister Werner Messner, baute die Figur 1971 für den Tag der offenen Tür der Brauerei Hülsmann nach. Dies geschah, wie die beiden berichten, aus einer Bierlaune heraus. Modell dafür stand niemand geringer als ihre eigene Mutter. Werner erinnert sich noch heute gut daran, wie die Mutter mit erhobenen Armen auf dem Küchentisch stand und vermessen wurde.

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Zeitungsartikel zur Jungfrau. (Stadtarchiv).

Hintergrund: Der Brunnen wurde im November 1909 eingeweiht und entstand aus dem Erlös einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Am 18.4.1940 wurde die Figur demontiert und den Nazis als Metallspende übergeben. 1960 wurde der Brunnen nummeriert abgebrochen und auf dem Waldfriedhof gelagert. (halloherne berichtete) Seit 2015 ist Graf "Hotte" Schröder auf der Suche und sammelt Fakten zum Brunnen. In späteren Jahren kam der Nachbau der Figur beim Handwerkermarkt ein weiteres Mal zum Einsatz. Da wurde der Brunnen aus Kuchen hergestellt und die Figur dazu stilecht in Schokolade getaucht. Die Kuchenstücke wurden für 2 DM verkauft und der Erlös ging an eine soziale Einrichtung. Dann geriet die junge Maid in Vergessenheit und landete in den Kellerräumen der Konditorei. Durch die Berichte erinnerte man sich plötzlich wieder und Matthias (der jüngere der Brüder) machte sich auf die Suche und wurde tatsächlich fündig. Schnell fand sich ein Termin und Hotte durfte sich das gute Stück am Freitag (17.11.2017) ansehen und dachte, "es ist zu schade sie weiter im Keller aufzubewahren, denn dort hatte sie im Laufe der Jahrzehnte einige Blessuren bekommen."

v.l. Graf Hotte, Jungfrau, Werner Messner.
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