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Zur Eröffnung gab es türkischen Pop.

Die Interkulturalität der Currywurst

Im gut gefüllten Konzertsaal des Jugendzentrums „Pluto“ eröffnete Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die 27. Interkulturelle Woche. In den nächsten Tagen wartet ein gut gefüllter Veranstaltungskalender auf alle, die Interkulturelles auf ihrer Agenda haben.

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Muzaffer Oruç.

„Um den Saal als voll besetzt wirken zu lassen, nimmt man ein paar Stühle raus“, sagte der Vorsitzende des Integrationsrates, Muzaffer Oruç. „Aber das ist heute nicht notwendig, der Saal ist auch so voll.“ Einen Weg durch Stühle und Reihen bahnten sich die Maskenclowns Habbe und Meik, bewaffnet mit Koffern und einem Stadtplan. Wie sie sich zwischen das Publikum drängten und gar über die Köpfe hinweg stiegen, das war komisch anzusehen und sorgte für zahllose Lacher. Mit viel Phantasie hätte man sich ihre Tour auch als den Weg zweier Flüchtlinge über zahllose Barrieren hinweg vorstellen können, aber da wäre einem das Lachen im Halse stecken geblieben. Und eine Interpretation lieferten die Comedians nicht mit. Später lieferten sie noch eine herrliche Nummer als Junge und Mädchen auf einem Spielplatz ab. Aus den Annäherungsversuchen wird Streit, und aus Zwist wird zum Schluss ein Happy End. Auch das passte irgendwie zur Interkulturellen Woche.

Dr. Frank Dudda.

In der von Oliver Grabowski (Radio Herne) moderierten Veranstaltung verwies Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda darauf, dass es die Interkulturelle Woche immerhin schon 27 Jahre gebe: „Inzwischen sind wir doch alle Wanne-Eickeler und Herner.“ Die Stadt sei „in ihren Wurzeln stark international“, betonte der Oberbürgermeister und spielte auf die Bergbauvergangenheit und die starke Einwanderung aus dem Osten im 19. Jahrhundert an. „Von Anfang an war unsere Gesellschaft auf Gemeinschaftswerte gebaut“, so Dudda. Im Bergbau habe sich jeder auf den anderen verlassen müssen. „Gemeinschaft ist das prägende Bild dieser Stadt.“ Hier leben 55.191 Menschen mit Migrationshintergrund und 132 Nationalitäten.

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Eindrücke der Eröffnungsfeier Interkulturellen Woche 2017.

Muzaffer Oruç baute diese Erörterung aus: „Es ist in die DNA unserer Stadt eingeschrieben, dass sie Zuwanderer willkommen heißt.“ Der Integrationsrats-Vorsitzende rief die Zuschauer auf, vom Wahlrecht in einer guten Woche Gebrauch zu machen, um der rechten Gefahr entgegen zu treten. „Da zählt jede Stimme doppelt.“ Nachdem die Schulband der Gesamtschule Wanne in zwei Auftritten das Publikum begeisterte und zum Schluss auf beeindruckende Weise einen türkischen Popsong präsentierte, endete die Veranstaltung. Auf die Besucher wartete ein ausladendes Buffet mit internationalen Speisen wie Bulgur, Börek, Köfte und Lahmacun. Aber wie hatte Muzaffer Oruç am Schluss seiner Rede gesagt: „Um die Interkulturalität zum Ausdruck zu bringen, bieten wir auch Currywurst aus Schweinefleisch an.“ -zum Programm

Applaus für die Eröffnungsreden.
| Quelle: Horst Martens / Pressebüro der Stadt Herne