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Das Team der Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital: Dr. Martin Jazra, Dr. Nurettin Albayrak und Dhia Hashim.

Fortbildungsveranstaltung 'Dynamische Herniensonographie'

Diagnose mittels einer Sonographie

In der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des St. Anna Hospital Herne fand am Mittwoch (24.10. 2018) der 2. Workshop Dynamische Herniensonographie statt, bei der die Mediziner Techniken zur Sonographie der Leiste und Bauchdecke vorstellten. Im Anschluss an die Vorträge wendeten die Teilnehmer diese in praktischen Übungen an.

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Hernien – auch Eingeweide- oder Weichteilbrüche genannt – sind Schwachstellen in der Bauchwand oder dem Zwerchfell, durch die sich Organe nach außen drücken können. Als Folge bildet sich ein sogenannter Bruchsack. Es gibt verschiedene Arten von Hernien, die sich nach dem Ort des Auftretens unterscheiden lassen. So wird beispielsweise eine Hernie im Bereich der Leiste Leistenhernie – oder auch Leistenbruch – genannt. Eine Hernie im Bereich des Zwerchfells heißt demnach Zwerchfellhernie. „Durch modernste Operationsgeräte- und Techniken sind die Behandlungsmöglichkeiten bei Hernien heutzutage sehr gut. Allerdings kann eine Operation nur erfolgreich verlaufen, wenn der Weichteilbruch zunächst richtig diagnostiziert wird. Dies erfolgt in unserer Klinik mittels einer dynamischen Sonographie“, so der Chefarzt Dr. Nurettin Albayrak.

In seinem Vortrag ging Dr. Martin Jazra, Leitender Oberarzt, zunächst auf den Aufbau der Leiste ein. „Die Leiste ist das Bindeglied zwischen Becken und Oberschenkel und hat so eine Stützfunktion. Daraus resultiert eine hohe Belastung, weshalb sie auch für Hernien bzw. für einen Leistenbruch anfällig ist.“ Mittels einer Sonographie lassen sich Ort und Form des Leistenbruches gut untersuchen. Ist der Leistenbruch eindeutig identifiziert, wählen die Mediziner die richtige Behandlungsmethode aus. Einige Techniken stellte der Leitende Oberarzt im weiteren Verlauf seines Vortrages vor. Heutzutage kommen bei nahezu allen Verfahren spezielle Kunststoffnetze zum Einsatz. So konnte das Risiko einer erneuten Hernie deutlich reduziert werden.

Im Anschluss thematisierte Oberarzt Dhia Hashim zunächst die Anatomie der Bauchdecke. Diese kann ebenfalls an verschiedenen Stellen geschwächt sein, sodass sich eine Hernie bilden kann. Besonders hervorzuheben ist hier die Rektusdiastase. Unter dieser versteht man das Auseinanderklaffen der beiden geraden Bauchmuskeln. Dabei entsteht ein bis zu 10 cm breiter Spalt. Tritt zusätzlich eine Nabel- oder Narbenhernie auf, können die Experten des St. Anna Hospital Herne eine neuartige, selbstentwickelte OP-Technik benutzen: Die LEESS-Methode. Dabei setzen die Spezialisten ein größeres Netz ein, das zwischen die Schichten der Bauchdecke gelegt wird. Dieser Eingriff erfolgt minimal-invasiv und führt zu einer Stärkung der Bauchdecke. Rektusdiastase und Hernie werden so mit nur einer Operation behoben. „Durch das LEESS-Verfahren können größere OP-Narben vermieden werden und Patienten klagen seltener über Schmerzen nach der Operation“, so Oberarzt Hashim.

Bei sämtlichen Hernienoperationen werden im St. Anna Hospital vorzugweise minimal-invasive Techniken eingesetzt. Inzwischen haben die Spezialisten die Möglichkeit, diese Eingriffe roboterassistiert durchzuführen.

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„Mich freut es, dass zahlreiche Kollegen zu unserer Fortbildung gekommen sind. Die Sonographie ist ein wichtiges Instrument zur Diagnose von Hernien, auf dessen Ergebnissen die anschließende Behandlung der Weichteilbrüche aufbaut. Damit ist sie auch maßgeblich an dem Erfolg der weiteren Behandlung beteiligt“, so der Chefarzt Dr. Nurettin Albayrak.

| Quelle: Pressedienst St. Elisabethgruppe