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Ton Stein Scherben - Anarcho-Kult-Band.

Es gibt noch Karten für die Scherben!!!

"Der Traum ist noch lange nicht aus"

Die Anarcho-Kultband Ton Steine Scherben kommt am Freitag, 17. März, in die Kulturbrauerei. Die Ton Steine Scherben? Ja, genau die, oder zumindest zwei Mitglieder der Band, die in den 70ern zu den einflussreichsten deutschsprachigen Rockgruppen zählte. In Eickel spielen am Freitag Kai Sichtermann und Funky K. Götzner von der legendären Deutsch-Rock-Band zusammen mit dem Sänger Gymmick als Akustik-Trio. Der Vorverkauf läuft. Karten zu 15 Euro gibt es im Hülsmann, Eickeler Markt 1, di-sa ab 18 Uhr, oder im Internet für 16,50 Euro incl. Versandkosten. An der Abendkasse, falls dann noch vorhanden, kosten sie 19 Euro. Beginn: 20 Uhr, Einlass:19 Uhr.

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Die 1970 gegründete Protest-Band ist eine lebende Legende. Mit ihren rotzfrechen, anarchistischen Liedern sprengte die Gruppe alle Grenzen. Sie besetzte 1971 ein Gebäude des Berliner Krankenhauses Bethanien und nennen es kurzerhand in Georg-von-Rauch-Haus um, warb mit der Rote-Punkt-Aktion für das Schwarzfahren und engagierte sich für die Schwulenbewegung. Sie propagierte Hausbesetzungen und Anarchie, forderte schon in den Siebzigern den Abriss der Berliner Mauer und prägte die Protestkultur.

Ton Stein Scherben - Anarcho-Kult-Band.

Liedertitel der Scherben wie Keine Macht für Niemand, Macht kaputt was euch kaputt macht oder Nee, ich will nicht werden, was mein Alter ist sind zu Parolen der Protestbewegung geworden. Die aggressive, hämmernde Musik und der raue Gesang von Rio Reiser, der legendären Stimme der Anarcho-Szene in West-Berlin, waren ebenfalls stilbildend: Der Sound von Ton Steine Scherben ebnete der Neuen Deutschen Welle genauso den Weg wie der Punkmusik.

Die Scherben prägten die Musik- und die Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Der Bandname, der ursprünglich VEB Ton Steine Scherben lauten sollte, war als Parodie auf die Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden gedacht, wie das Gründungsmitglied Kai Sichtermann, der auch in der Kulturbrauerei den Bass zupfen wird, erzählt.

Am Bass wird mit Kai Sichtermann ein Bandgründer zu hören sein, und die Cajón wird Funky Götzner trommeln, der seit 1974 Schlagzeuger der Scherben war. Wenn irgendjemand Rio Reiser gesanglich nahekommen kann, dann ist es der charismatische Songpoet Gymmick, der auf eine beachtliche eigene Karriere als Liedermacher und Comedian zurückblickt. Gymmick hat nicht nur den Rio-Reiser-Songpreis gewonnen. Er verfügt auch über weit höhere Weihen. „Rios Mutter freut sich, wenn ich singe“, sagt Gymmick. „Da freu ich mich auch.“ Mit seiner Aura und seiner rauen, rotzigen Stimme kommt Gymmick dem Vorbild Rio Reisers so nahe wie keiner zuvor und schafft es dabei doch, eine faszinierende ganz eigene Persönlichkeit zu bleiben.

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„Der Traum ist noch lange nicht aus“, sagen die Scherben-Urgesteine Kai und Funky über ihre Tour. Und sie versichern: „Die Bühne steht immer noch in Flammen. Respektvoll, zärtlich und doch voller durchgeknallter Lebensfreude zelebrieren wir ein Stück Musikgeschichte, das heute so brennend aktuell ist wie in den rebellischsten Anarchozeiten der wilden 70er.“

| Quelle: Kulturbrauerei Hülsmann