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Helga Höffken liest vor.

Urlaub ohne Koffer

Der Koffer bleibt im Schrank

Zum dritten Mal bietet der Caritasverband Herne betagten Senioren ein besonderes Ferienangebot an - einen Urlaub ohne Pack- und Fahrtstress. In der Zeit von Montag bis Freitag (24.-28. Juli 2017) machen 25 Seniorinnen im Alter von 78-94 Jahren, unter dem Motto - Schön ist die Welt - Urlaub vor der Haustür. Umsorgt werden sie in dieser Zeit von 15 ehrenamtlich tätigen Frauen der Caritas-Konferenz (und einem Mann, doch dazu später mehr). Jeder Urlaubstag beginnt gegen 8.30 Uhr mit der Taxi-Fahrt zum Urlaubsort - dem Gemeindezentrum St. Marien-Baukau an der Bismarckstraße - und endet gegen 16.30 Uhr mit der Taxi-Fahrt nach Hause. Bewaffnet ist jede Urlauberin dann mit einem Lunch-Paket fürs Abendessen.

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Urlaub ohne Koffer.

Foto:  Carola Quickels

Urlaub ohne Koffer.

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Im Gemeindezentrum angekommen, ist die Frühstückstafel schon festlich mit Leckereien gedeckt. In geselliger Runde schmeckt es den Frauen (ja, es sind in der Tat nur Frauen, obwohl das Angebot auch den Männern offen steht) besonders gut und zu erzählen haben sie sich auch jede Menge. Im Anschluss stehen die unterschiedlichsten Angebote zur Auswahl: Im großen Kreis sitzend singen die Frauen, ihnen wird vorgelesen, sie spielen oder unterhalten sich. Die Möglichkeit, einmal die Tage nicht allein verbringen zu müssen, und Urlaub ohne Reisestress zu haben, scheint in der Tat allen Frauen zu gefallen.

Das Team betreut die Seniorinnen.

Margarete Schlosser ist 90 Jahre alt und nimmt zum zweiten Mal an der Aktion teil. Auf die Frage wie es ihr, und was ihr besonders gefällt, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen: "Sehr gut! Die Gemeinschaft, der gedeckte Tisch, das leckere Essen schmeckt wie bei Muttern, jederzeit bekommen wir Kaffee oder Tee, die Musik, das Singen, die Freundlichkeit der Ehrenamtlichen..." Sie hätte wohl noch minutenlang weiterschwärmen können. Ihre Nachbarin, Edeltraut Böse (80), unterbricht sie zaghaft: "Ja, und wenn man bedenkt, die Frauen arbeiten alle umsonst hier und sind sehr nett zu uns. Sie spielen und singen mit uns, und im Augenblick liest Frau Höffken uns von Else Stratmann vor. Ich bin zum ersten Mal hier, und es war die Richtige Entscheidung." Auch Therese Arnold (88) ist zum ersten Mal dabei: "Ja, es gefällt mir sehr gut. Am Wichtigsten ist doch, dass man sich versteht. Hier wird Gemeinschaft groß geschrieben."

Urlaub ohne Koffer.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, das ein Koch-Team von vier Frauen auf den Tisch gezaubert hat, geht es zu einer Mittagspause in den Ruheraum. In dieser Zeit können auch die Ehrenamtlichen einmal durchatmen, bevor sie die Seniorinnen mit Gymnastik wieder fit für den zweiten Teil des Urlaubtages machen. Und der beginnt natürlich mit Kaffee und Kuchen - dass der selbstgebacken ist, muss an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden.

Zur Musik von Klaus Hoffmann wird das Tanzbein geschwungen.

So, nun zu dem Mann in der Runde: Klaus Hoffmann ist zum ersten Mal dabei. Nein, er macht keinen Urlaub ohne Koffer, sondern er hat einen Koffer mitgebracht. Darin ist sein Akkordeon. Er ist der einzige Ehrenamtliche in der Runde und wenn er die ersten Akkorde darauf anschlägt, dann spitzen die Urlauberinnen die Ohren um zu hören, welches Lied er anstimmt und singen lauthals mit. Aber nicht nur das, sie schwingen auch mit großer Freude ihr Tanzbein. Eine stützt die Andere und der Spaß ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Und der Rollator? Na, der bleibt in der Ecke stehen.

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Unterstützt wird das Projekt durch die Malteser, die die 25 Liegen für den Ruheraum zum Gemeindehaus transportierten, durch den Früchteservice Serafin aus Herten, der das Obst und das Gemüse spendet und durch Spenden aus den Gemeinden.

Klaus Hoffmann.
| Autor: Carola Quickels