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Albert Kelterbaum Ausstellung.

Ausstellung und Katalog zu Albert Kelterbaum

Das Milieu der kleinen Leute

Es ist eine großartige Wiederentdeckung: Albert Kelterbaum, früher wohnhaft auf der Westfalenstraße 36 in Röhlinghausen, Bergmann auf Königsgrube, hat ein eindrucksvolles künstlerisches Werk hinterlassen. Fast 80 seiner Zeichnungen und Linolschnitte sind nun im Heimatmuseum Unser Fritz zu sehen. Albert Kelterbaum wurde 1904 im Schatten der Thyssen-Hütte in Duisburg-Hochfeld geboren. Er war Nietenjunge beim Brückenbau, arbeitslos in der Zeit der Weltwirtschaftskrise und Soldat im Zweiten Weltkrieg. Dann legte er als Bergmann auf der Zeche Königsgrube in Wanne-Eickel an und zog nach Röhlinghausen.

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Albert Kelterbaum Ausstellung.

Seit seiner Kindheit zeichnete er, aber erst in den 1950er Jahren wurden seine Bilder bekannt. Das Milieu der kleinen Leute war seine Welt und fast liebevoll nannte man ihn den Zille des Reviers. 1972 starb Kelterbaum den Bergmannstod. Todesursache: Silikose. Mit der Ausstellung und einem Katalog soll das Werk Kelterbaums wieder in Erinnerung gebracht werden: „Kelterbaums Zeichnungen und Bilder geben mit ihrem Humor, ihren Details und in ihrer künstlerischen Expressivität ein authentisches Bild des alten Ruhrgebiets wieder“, so Ralf Piorr. Der Historiker hat auch den Katalog herausgegeben, der durch seine ungewöhnliche Gestaltung besticht. Die Grafikerin Sabine Zimmermann hat die Bilder Kelterbaums neu montiert. Als Comicroman (Grafik Novel) wird so das Leben des Bergmanns erzählt und der alte Kohlenpott mit Witz und Charme eindrucksvoll in Szene gesetzt.

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Albert Kelterbaum Katalog.

Die Ausstellung Albert Kelterbaum, Westfalenstrasse 36, Bergmann ist noch bis Ostermontag, 22. April 2019, im Heimatmuseum Unser Fritz, zu sehen. Der Katalog mit Texten von Helmut Bettenhausen, H.D. Gölzenleuchter, Axel Heimsoth, Ralf Piorr, Birgit Poppe und Josef Reding. Broschur, 132 Seiten ist im adhoc Verlag erschienen. ISBN 978-3-9814087-5-1. Der Katalog ist für 15 Euro im Museum oder im Buchhandel erhältlich.

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  • Donnerstag, 14. Februar, um 11 Uhr bis Montag, 22. April 2019, um 17 Uhr
| Autor: Ralf Piorr