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Allegorie der Reinheit.

Sommer-Ausstellung in Düsseldorf

Das Auge reist mit

Düsseldorf. Ins Land, wo die Zitronen blühen, entführt die Sommerausstellung des Düsseldorfer Museum Kunstpalast: Noch bis zum 7. Oktober 2018 sind erstmals gut siebzig Blätter von Giovanni Battista Beinaschi (um 1634 – 1688) zu sehen, in denen sich der im Piemont geborene virtuose Maler auch als ausdrucksstarker Zeichner des Spätbarock erweist. Die Kuratorin Sonja Brink: „Beinaschis Zeichnungen überraschen durch ihre dynamische Linienführung, gekonnten perspektivischen Verkürzungen und ihr lebhaftes Spiel von Licht und Schatten.“ Schmerzliches Leid stehe neben überschwänglicher Sinnenfreude bei den in Rom und Neapel entstandenen, wunderbar plastisch herausgearbeiteten Werken.

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Allegorie der Stärke.

Beinaschis hohe Kunst der lebendigen Darstellung der menschlichen Gestalt in Untersicht erweist sich vor allem in seinen Studien für die heute verlorenen Fresken der Zwickel unter einer Kuppel der Kirche Santa Maria di Loreto in Neapel, so die Feder- und Pinselzeichnung Die Allegorie der Stärke von 1665/66. Ein Höhepunkt der Ausstellung auch seine für die Zeit erstaunlich freien skizzenhaften Zeichnungen, die in einer Vitrine ausgestellt sind. Das blaue Papier des Plakatmotivs, die Kreidezeichnung „Allegorie der Reinheit“, eine Studie für ein Fresko der Kirche St. Ambrogio e Carlo al Corso in Rom aus dem Jahr 1678, ist doppelseitig genutzt: der Rohstoff war im 17. Jahrhundert kostbar, sodass häufig beide Seiten genutzt wurden. Mit annähernd 250 Zeichnungen verfügt Düsseldorf über den weltweit bedeutendsten Bestand des zeichnerischen Werkes Beinaschis. Im Oktober 2018 soll im Imhof-Verlag ein reich bebilderter Bestandskatalog erscheinen. Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf, Ehrenhof 4-5, geöffnet Di-So 11-18, Do bis 21 Uhr, Eintritt 5/erm. 4 Euro (Sammlungseintritt), Eintritt in die Sammlung donnerstags durch Stadtwerke-Sponsoring frei, Termine für (Kuratoren-) Führungen und das Rahmenprogramm unter smkp.de

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| Autor: Pitt Herrmann