halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Eduardo Paolozzi: An Empire of Silly Statistics … A Fake War for Public Relations

Sound-Walk in der Ludwig Galerie

British Pop Art in Oberhausen

Ein ganz neues Kunst-Erlebnis ermöglicht die Ludwig Galerie Schloss Oberhausen noch bis zum 12. Mai 2019: Für die Ausstellung „British Pop Art – Meisterwerke massenhaft aus der Sammlung Heinz Beck wurde ein Sound-Walk mit 27 Songs zu ausgewählten Exponaten entwickelt, sodass neben dem optischen auch der akustische Sinn der Besucher angesprochen wird. Die Pop Art wird gemeinhin mit den USA verbunden. Die Sammlung des 1923 im sächsischen Meerane geborenen und 1988 gestorbenen Düsseldorfer Juristen Heinz Beck belegt: in Großbritannien sind bereits Ende der 1940er Jahre die ersten Werke entstanden, welche die Gattungsbezeichnung begründeten. Eduardo Paolozzi, Brite mit italienischen Wurzeln, hat sich von Magazinen, welche die amerikanischen Kriegsverbündeten mit auf die Insel brachten, zu Collagen inspirieren lassen.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Vom gleichen Künstler stammt übrigens ein 1974 für Rosenthal entworfenes Service im Rahmen der Künstler-Sammel-Serie des deutschen Porzellanherstellers, das im ersten Obergeschoss des Schlosses ausgestellt ist: Palladio erinnert in seinem Lineament an den Jugendstil und zeigt phantastische Architekturen in hellblauem Farbton. Heinz Beck, ein hochspezialisierter Fachanwalt für Unternehmens-Steuerrecht, hat 1950 mit der Sammlung von Papierarbeiten des Kubismus und der Ecole de Paris begonnen, bevor er sich ab 1965 auf europäische und amerikanische Pop Art unter besonderer Berücksichtigung der Alltagskunst spezialisierte. Posthum ging ein Konvolut von 2.600 Exponaten an das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum, aus dem die Oberhausener Direktorin Dr. Christine Vogt nun eine repräsentative Auswahl für die Ludwig Galerie zusammenstellte. Neben zahlreichen Werken von Paolozzi und Richard Hamilton, die in der Kunstgeschichte als Begründer der Pop Art gelten, gibt es in Oberhausen ganz viele Entdeckungen zu machen.

Zur Pop Art gehören nicht nur Inhalte aus dem Alltag, die den Weg in Kunstgalerien und Museen gefunden haben. Sondern auch eine Demokratisierung der Vermarktung: Meisterwerke finden durch neue Reproduktionstechniken massenhafte Verbreitung. Druckgrafik, Auflagenkunst und Multiples werden selbst von den anerkanntesten Künstlern hergestellt. Am Rhein-Herne-Kanal sind etwa mit Derek Boshier, Patrick Caulfield, Ian Colverson, Allen Jones und R. B. Kitaj die wichtigen Vertreter der mittleren und jüngeren Generation vertreten.

Anzeige: DRK 2024 1
Plattencover The Beatles zu Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band.

Sonderpositionen wie die Arbeiten von David Hockney oder die fotorealistischen Schrottwagen von John Salt spiegeln das Lebensgefühl der Zeit ebenso wider wie die thematischen Bezüge zu Autos und Werbung, zu Fernsehen und Stars der Show- und Musikbranche. Gerade die Musik spielt eine zentrale Rolle im damals immer noch zerbombten, bald aber schon die Jugend der Welt anziehenden Swinging London: Die Beatles stellen alles bisher Dagewesene in den Schatten. Mit der Plattencover-Gestaltung zu Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band von Peter Blake und Jann Haworth oder dem noch populäreren White Album von Richard Hamilton beschäftigt sich die Ausstellung in einem eigenen Raum, ergänzt um die Fotoserie Die Beatles im Ruhrgebiet von Rudolf Holtappel zum 1966er Konzert in der Essener Grugahalle aus der eigenen Sammlung Ludwig.

Vergangene Termine (1) anzeigen...
  • Mittwoch, 30. Januar 2019, um 11 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann