Zeichnung und Fotografie im Kunstpunkt
Bochumer zu Gast beim Herner Künstlerbund
Zu Jahresbeginn 2025 hatten Jacqueline Kraemer, die Vorsitzende des Bochumer Künstlerbundes (bkb), und Hassan Jelveh, der Vorsitzende des Herner Künstlerbundes (HKB ’90), eine Zusammenarbeit beider Vereinigungen beschlossen. Auftakt war im April 2025 eine große Gemeinschaftsausstellung unter dem Titel „Pa(a)rade 2.0“ im Bochumer Kunstbunker (halloherne berichtete). Nun kommen fünf bkb-Mitglieder zum Gegenbesuch nach Herne.
Zum Auftakt in der HKB-Galerie Kunstpunkt an der Mont-Cenis-Straße 296 stellen sich der Zeichner Werner Block sowie das unter „Engelskraemer“ firmierende Fotografen-Duo Jacqueline Kraemer und Uwe Engels vor, die Vernissage beginnt am Sonntag, 2. November 2025, um 15 Uhr. Für den musikalischen Rahmen sorgt Anton Richard auf dem Violoncello.
Schwarz steht für Trauer und Tod
Unser Kulturkreis, so Werner Block, verbindet mit der Farbe Schwarz stets Trauer und Tod. Für den Bochumer Zeichner ist Schwarz dagegen etwas Lebendiges und Überraschendes, das er mit Bleistift minutiös auf Papier bringt, genauer mit dem spitzen und weichen 8B-Stift. Er bezeichnet Flächen und Formen mit senkrechten, waagerechten oder diagonalen Schraffuren, die das auf das Bild fallende (Kunst-) Licht auf unterschiedliche Weise reflektiert. Sodass das Auge des Betrachters verschiedene Helligkeitswerte wahrnimmt, vom samtigen tiefen Schwarz über bleifarbenes Grau bis hin zu glänzendem Silbergrau.
Verblüffend evident wird dies bei Werner Blocks Hommage an Josef Albers an der hinteren Stirnseite der Galerie Kunstpunkt. Jüngere Arbeiten, bei denen auch Buchstaben und Wörter an die Stelle der geometrischen Formen treten, kommen auch Farbstifte unterschiedlicher Härtegrade zum Einsatz wie in der dreiteiligen Serie „Virtuelles Grün“, „Fallendes Grün“ und „Letztes Rostrot“. Für Werner Block ist Kunst eine Möglichkeit, etwas auszudrücken, das sich mit Worten nicht ausdrücken lässt.
Klassisch ausgebildete Fotografenmeister
Jacqueline Kraemer und Uwe Engels sind klassisch-handwerklich ausgebildete Fotografenmeister, die sich auf der Meisterschule in Düsseldorf kennengelernt haben und seitdem auch privat ein Fotografenduo bilden, das neben durchaus auch künstlerisch gestalteten Auftragswerken für Industrie und Werbung ungewöhnliche Wege der Abstraktion geht, sodass der Kunstpunkt-Besucher ihre im vorderen Bereich der Galerie ausgestellten floralen Arbeiten auf den ersten Blick nicht unbedingt als Fotografien erkennt.
Die ersten Fotografien der Serie „Flora Vortex“ („Blumen-Wirbel“) entstanden 2011 im Parc Güell des katalanischen Architekten Antonio Gaudí in Barcelona. Sie haben, obwohl mit einer speziellen Technik in der Natur entstanden, einen hohen Abstraktionsgrad, der sie auf den Betrachter wie Gemälde wirken lässt. Die Serie ist acht Jahre später unter dem Titel „Flora Vortextur“ erweitert worden: Über das abstrahierte Foto, übrigens durch ausgefeilte Kameratechnik entstanden und nicht durch digitale Bearbeitung, wird eine weitere Raster-Struktur gelegt, welche den Rhythmus noch verstärkt bis hin zu wellenartigen Bewegungen.
Infos zur Ausstellung
Die Ausstellung ist bis zum 23. November 2025 in der Galerie Kunstpunkt neben dem Sodinger Hochbunker zu sehen zu den Öffnungszeiten mittwochs und sonntags jeweils von 15 bis 18 Uhr. Zur Finissage am Sonntag, 23. November 2025 um 17 Uhr steuert das bkb-Mitglied Lui Kohlmann Gedichte und performative Arbeiten bei.
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- Sonntag, 23. November 2025, um 17 Uhr
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- Sonntag, 9. November 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Mittwoch, 12. November 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Sonntag, 16. November 2025, von 15 bis 18 Uhr
- Mittwoch, 19. November 2025, von 15 bis 18 Uhr