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Herner Künstlerbund lädt zur Ausstellung: Alles im Eimer.

HKB lädt zum Gemeinschaftsprojekt ein

Bildungs-Burger und andere Eimer-Kunst

Ein bereits vor zwei Jahren konzipiertes außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt, an dem 15 Mitglieder des Herner Künstlerbundes HKB '90 beteiligt sind, wird am Sonntag, 20. Januar 2019, 11:30 Uhr, in der HKB-Galerie Kunstpunkt eröffnet: Alles im Eimer. Der Titel ist nicht nur sprichwörtlich zu nehmen, etwa mit Blick auf unsere geschädigte Umwelt, auf den Bildungsnotstand weiter Bevölkerungskreise oder die Vergänglichkeit aller Dinge und nicht zuletzt unseres Lebens – alles Themen, die die am Projekt beteiligten Künstler ansprechen. „Alles im Eimer“ kann durchaus wörtlich genommen werden, haben sich alle Teilnehmer doch der Herausforderung gestellt, ihr kreatives Statement auf die arg begrenzte Räumlichkeit eines handelsüblichen Plastik-Baueimers mit zwanzig Liter Fassungsvermögen zu beschränken.

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Die Idee, die inzwischen mit Dortmund, Kamen, Essen und Oberhausen vier weitere Künstlervereinigungen aufgegriffen haben, stammt vom Herner Helmut Kottkamp. Er hat seinen Mörteleimer mit allem bestückt, was in seiner Kunst Wert hat, wie er im gerahmten Begleittext zu seinem bereits 2015 entstandenen Objekt „Im Eimer!“ auflistet: Alte Handschuhe, Farbe und Fotos, Spiegel und Schrott, Fell auf Knochen und Urgroßomas Häkeldecke.

Jeder Künstler hatte zwei Wochen Zeit, in Kenntnis des Kunst-Eimers seines Vorgängers das eigene Objekt zu befüllen oder gänzlich zu verändern. Dabei musste stets ein Element der „Vorlage“ wieder aufgegriffen werden. Bei Cara Lila Bauer, deren 2016 entstandenes Objekt der Ausstellung letztlich ihren Namen gab, waren es die Handschuhe, die sie wieder aufgenommen und mit Gipsbinden eingewickelt hat.

Auch die weiteren HKB-Mitglieder Bahtiyar Demircan (Handschuh), Reiner Glebsattel (elektrische Spannung), Doris Krämer (Hände), Annika Nimz (Geschichte), Gisela Schulte und Florian Kunath (Schwarz-Weiß-Kontrast), Wilhelm Tinnemann (Lebensmittel), Eva Stotz (Abfall), Inge Weber (Haushalt), Edelgard Sprengel (Brille), Hans-Jürgen Jaworski (Veränderung), Brigitte Krupp (Vergänglichkeit) und Corinna-Isabell Bach (Verheißung), bei der rein zufällig das Handschuh-Motiv Helmut Kottkamps wieder im Mittelpunkt steht, haben nach dem Vorbild der „stillen Post“ ein Installations-Teil des jeweiligen Vorgängers in die eigene Arbeit integriert.

Was dabei herausgekommen ist, kann nun vom 20. Januar bis zum 3. März 2019 besichtigt werden, mittwochs und sonntags jeweils zwischen 15 und 18 Uhr sowie nach Vereinbarung. Zur Vernissage stellen die Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten vor, den musikalischen Rahmen setzen Bettina Szelag (Gesang) und Heinrich Altemeier (Gitarre). Die Besucher werden nicht nur über die völlig unterschiedlichen Herangehensweisen der HKB-Mitglieder und damit über eine enorme Vielfalt staunen, sondern auch über eine witzig-hintergründige, häufig explizit politische Bestückung und Betitelung der Eimerobjekte.

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Ist das Kunst oder kann das weg? Ein Eimer ist tatsächlich „im Eimer“ und in der Ausstellung nur noch als Foto vorhanden: Annika Nimz „Stories“ genanntes Objekt von 2016 ist im Zusammenhang mit ihrem Umzug entsorgt worden. Ist aber auch samt Begleittext im Katalog enthalten, der für vier Euro erworben werden kann.

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  • Sonntag, 20. Januar 2019, um 11:35 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann