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Baggerfahren - Schnuppertag für zukünftige Auszubildende auf dem Heitkampgelände.

Schnuppertag bei Heitkamp

Baggerfahren will gelernt sein

Baggerfahren, die Schaufel in die Hand nehmen, zupacken und Berufe in der Bau-Branche kennen lernen, das konnten Jugendliche am Freitag (2.3.2018) auf dem Bauhof der Firma Heitkamp an der Thiesstraße. Die Aktion war ein Teil der Woche der Ausbildung. Eingeladen hatten die Agentur für Arbeit, die Stadt Herne und die Firma Heitkamp, damit junge Menschen in verschiedene Ausbildungen rund um die Baustelle schnuppern konnten. Zudem bestand die Möglichkeit sich direkt zu bewerben. Mit dabei waren die Geschäftsführerin derAgentur für Arbeit Bochum, Dr. Regine Schmalhorst und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sowie Claus Ostheide,Geschäftsführer von Heitkamp und Auszubildende der Firma.

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Schnuppertag für zukünftige Auszubildende auf dem Heitkampgelände.

Auf dem Gelände der Firma Heitkamp konnten die Interessenten die Berufe Baugeräteführung, Kanalbau, Straßenbau, Beton-/Stahlbetonbau, aber auch Industriekaufleute und Kaufleute für Büromanagement kennen lernen. Rund 30 Jugendliche machten von dem Angbot gebrauch und testeten unter anderem ihre Geschicklichkeit mit der Baggerschaufel von zwei Klein- und einem Großbagger. Dazu beantworteten Auszubildende der Firma Heitkamp ihnen Fragen rund um ihren Job.

Baggerfahren - Schnuppertag für zukünftige Auszubildende auf dem Heitkampgelände.

"Ich saß gerade im Kleinbagger. Der war nicht allzu schwer zu bedienen, aber sehr interessant“, sagt Kevin Rathmann. Der 16-Jährige besucht die Gesamtschule Wanne-Eickel und möchte nach seinem Abschluss im Sommer Baugeräteführer werden. Auch sein Klassenkamerad Batuhan Kilic hat diesen Plan. „Am Anfang war es schwer, aber dann konnte ich den Balken mit der Baggerschaufel balancieren“, berichtet der 17-Jährige. Maik Knaub, ebenfalls von der Gesamtschule Wanne-Eickel, hat zwar auch die Bagger ausprobiert, möchte aber lieber Industriekaufmann werden. Insgesamt 15 Ausbildungsplätze bietet Heitkamp in diesem Jahr an, fünf davon sind schon besetzt, erklärt Claus Ostheide, der kaufmännische Geschäftsführer der Firma.

Delilah Adina Sarrach ist schon seit einem Jahr dabei und absolviert ein Duales Studium. Neben einem Ingenieur-Studium an der Hochschule Bochum macht sie eine Ausbildung im Beton- und Stahlbetonbau. Zwar ist sie die einzige Frau in ihrem Studiengang, wohl fühlt sie sich aber trotzdem. „Zuerst wollte ich etwas Kreatives machen, aber dann habe ich ein Praktikum im Stahl- und Betonbau gemacht. Interessant fand ich vor allem die Kombination mit dem Bauingenieur-Studium.“ Konkret lernt sie: „Brückenbau und alles was mit Beton und Stahlbeton zu tun hat. Dazu gehört Schalungen zu bauen, Bewehrungen einzuarbeiten und zu betonieren.“

Baggerfahren - Schnuppertag für zukünftige Auszubildende auf dem Heitkampgelände.

Ihr Kollege Marius Möller ist ebenfalls im Dualen Studium eingeschrieben, hat aber den Schwerpunkt Straßenbau gewählt. „Das ist ein anspruchsvoller Job. Gerade im Sommer, wenn wir eine Autobahn sanieren, stehen wir den ganzen Tag in der Sonne.“ Jonas Schwidder lernt Bauwerksmechaniker für Abbruch und Betontrenntechnik: „Ich mache Abbrucharbeiten, Bohren, Sägen, Abbrechen. Eigentlich wollte ich Fliesenleger werden, dann hat mir die Arbeitsagentur den Tipp gegeben, es hier zu versuchen. Es ist interessant zu sehen, wie man Gebäude zum Einsturz bringt, ohne andere Gebäude zu beschädigen.“

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Dr. Frank Dudda, Rainer Middelmann, Claus Ostheide und Dr. Regine Schmalhorst.

„Mehr solcher Chancen für Jugendliche wären gut: „Wir haben in Bochum und Herne zu wenige Ausbildungsplätze für junge Menschen“, sagt Dr. Regine Schmalhorst, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bochum und Herne. „Zu wenige Arbeitgeber bilden aus, es gibt viele, die sich aus der Ausbildung zurückziehen. Ich habe die Sorge, dass die Arbeitgeber sich zu wenig um ihre Zukunft kümmern und bald zu wenige Mitarbeiter finden.“ Deswegen werben die Agentur für Arbeit und die Stadt Herne mit verschiedenen Aktionen gemeinsam für mehr Ausbildung. In lockerer Atmosphäre sollen Arbeitgeber und Bewerber einander kennen lernen. Und nach Möglichkeit einen Vertrag schließen. Erste Ergebnisse kann das Bündnis für Arbeit schon vorweisen: „Wir haben einen sehr schönen Erfolg zu verzeichnen: 100 Lehrstellen mehr als im vorigen Jahr zu dieser Zeit“, bilanziert Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. „Es ist eine tolle Idee, dass die jungen Menschen hier direkt ausprobieren können, wie der Job ist.“

| Quelle: Stadt Herne