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Die Veranstalter v.l. Dirk Plötzke, Falko Herlemann, Thomas Röll, Geschäftsführer von der Paritätische, Erich Leichner, Martina Krause (wewole Stiftung) und Susanne Schübel (Der Paritätische).

Ausstellung "Kunst als Spiegel der Seele"

Unter dem Titel Kunst als Spiegel der Seele zeigt die Herner Sparkasse Bilder, Zeichnungen und Skulpturen, die in kunsttherapeutischen Angeboten des Vereins Nachbarn der Stiftung wewole und des St. Marien Hospitals in Eickel entstanden sind. Die Künstler sind Menschen, die in psychologischer Betreuung sind. Die Ausstellung solle eine „Form von Unbefangenheit im täglichen Miteinander herstellen“, sagt Dirk Plötzke vom Vorstand der Herner Sparkasse. „Die Exponate geben für den Betrachter die Chance, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben.“ Die Bilder seien ein Spiegel der Seele – auf der Seite des Künstlers wie auf der Seite des Betrachters. Bürgermeister Erich Leichner lobte die Initiative der Veranstalter, die Kunst an die Öffentlichkeit zu bringen.

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Ausstellung Kunst als Spiegel der Seele.

„Kreativität kann schon ein Weg sein, mit dem man über einige Probleme des Alltags hinwegkommen kann“, sagt der Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann. „Es kann sicherlich auch ein Weg sein, etwas, vielleicht sogar eine ganz andere Seite von sich selbst zu entdecken.“ Allerdings gehe es hier nicht um die klassische Form der Kunsttherapie, nach der ein Therapeut über die Bildende Kunst einen Zugang zu seinen Patienten bekommt. Da werde in den Kunst und Kreativitätskursen des Verein Nachbarn und des Marienhospitals den Menschen Hilfestellung geleistet, einen neuen Zugang zu sich selbst zu finden. „Sie können so mittels Kunst ein ganz persönliches Erfolgserlebnis haben, auf das man stolz sein kann.“

Erich Leichner.

Zu sehen ist eine große Bandbreite an künstlerischen Techniken: Bleistiftzeichnungen, Malerei, Collagen aus Holz, Rinde, Metall, in Holz geschnitzte Skulpturen. Auch die künstlerischen Stile sind sehr unterschiedlich: Die einen geben alles bis ins Detail wieder, die anderen lassen Farbe und Formen wirken. Die einen malen Kreise, Rechtecke und Ovale, die anderen in großen Bewegungen. Es gibt Anspielungen auf japanische Mangas, Dornröschen und andere Märchen bis hin zu Super Mario aus dem Computerspiel so wie Pop-Idole Porträts von Che Guevara bis zum Dalai Lama.

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Susanne Schübel (der Paritätische).

Christian Golbeck setzt auf Bleistiftzeichnungen: „Das ist für mich Entspannung. Der Bleistift kann nicht antrocknen. Ich will keinen Stress mit den Farben, daher habe ich den Bleistift gewählt.“ Kerstin Zegers sagt, sie könne gut ausschalten dabei: „Kunst gibt mir Wärme und ist eine Möglichkeit, ins Leben zurück zu kehren.“ Christian Trosien ist noch nicht lange dabei und hat sich auf geometrische Formen spezialisiert, aus denen er dreidimensional wirkende Gebilde zeichnet. „Für mich ist es eine Konzentrationsübung“, sagt Trosien. „Wenn ich erst besser malen kann, wage ich mich an Porträts.“ An der Kunsttherapie mag er besonders die Atmosphäre: „Wir lachen gerne und haben alle miteinander Spaß.“

| Quelle: Horst Martens / Pressebüro der Stadt Herne