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Die islamische Gemeinde war sehr berührt von den Eindrücken.

Islamische Gemeinde Röhlinghausen

Ausflug nach Xanten und in das Kamp Vught

Die Islamische Gemeinde Röhlinghausen war mit 50 Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Glaubensrichtungen unterwegs. Dies teilte die Gemeinde am Sonntag (4.12.2022) mit.

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Den ersten Halt machte die Gruppe in Xanten und genoss dort in der St. Viktor Kirche Orgelmusik. Nach einem Abstecher in den örtlichen Weihnachtsmarkt, in das LWL-Museum und in eine Moschee, in der die Teilnehmer das islamische Gebet verrichten bzw. sich angucken konnten, wie es verrichtet wird, ging es in die Niederlanden zum KZ Herzogenbusch (niederländisch: Kamp Vught).

Das KZ nahm im Januar 1943 seinen Betrieb auf. Die Kosten in Höhe von 15 Millionen Gulden wurde hauptsächlich durch beschlagnahmtes jüdisches Vermögen beglichen. Insgesamt waren hier 31.000 Menschen, unter anderem ca. 12.000 Juden, politische Gefangene, Sinti und Roma, Widerständler, Schwarzhändler, Kriminelle und Zeugen Jehovas, inhaftiert.

Den grausamen Höhepunkt erreichte die SS-Führung mit dem sogenannten „Kindertransport“. Kinder zwischen null und 16 Jahren wurden gemeinsam mit ihren Müttern bzw. einem Elternteil, nach Westerbork und von dort nach Sobibor gebracht, wo sie direkt nach ihrer Ankunft vergast wurden.

Ein Denkmal erinnert an die ermordeten 1296 jüdischen Kinder.

Die Teilnehmenden seien sichtlich berührt von der Grausamkeit der Kriegsführung gewesen. Viele ukrainische Gäste, die selbst vom Krieg geflohen sind, hatten Tränen in den Augen.

An der „Wand der Gedanken“, an der die Besucher:innen ihre Gedanken auf einen Zettel schreiben und daran befestigen konnten, waren Wünsche wie: „Frieden, nie wieder Krieg und kein Raum für Rassismus.“ zu lesen.

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Der Ausflug erfolgte unter dem von der Gemeinde initiiertem Projekt „Kit der Gesellschaft“ und wurde vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

| Quelle: Islamische Gemeinde