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Pressekonferenz zum Projekt EYES.

Projekt stärkt Jugendliche

Augen auf EYES

Mit dem Projekt EYES - Empowering Youth Through Entrepreneurial Skills - das am Montag (9.7. 2018) im LWL-Museum für Archäologie vorgestellt wurde, will junge Menschen erreichen, die gegenwärtig weder in einem Job noch in einer Ausbildung sind. Partner aus europäischen Ländern wirken bei EYES zusammen und wollen die Jugend stärken - durch unternehmerische Fähigkeiten. Auf der einen Seite droht der zunehmende Fachkräftemangel zur ernsthaften Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit Nordwest-Europas (NWE) zu werden. Auf der anderen Seite sind viele junge Menschen von sozialer Ausgrenzung bedroht und stehen dem Arbeitsmarkt auf Dauer nicht zur Verfügung. Die europäische Statistik-Stelle Eurostat schätzt den Anteil jungen Menschen, die in Nordwesteuropa weder berufstätig noch in Aus- oder Weiterbildung sind (Not in Employment, Education or Training = NEET) auf 14 Prozent. Selbst bei guter Wirtschaftslage haben NEETs kaum Zugang zu den regulären Arbeitsmarkt- oder Bildungsangeboten und sind auch über spezielle Unterstützungsmaßnahmen nur schwer zu integrieren. Besonders besorgniserregend ist die Situation in einzelnen Großstadt-Quartieren, wo der NEET-Anteil – unabhängig von den nationalen sozialen Sicherungssystemen – meist den nationalen Durchschnitt übersteigt.

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Pressekonferenz zum Projekt EYES.

EYES bestärkt die jungen Menschen darin, ihr unternehmerisches Talent zu entdecken und für ihre persönliche und berufliche Entwicklung so zu nutzen, dass sie den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt schaffen. Konkret sollen sie durch EYES zu einer Unternehmens-Gründung, zur Aufnahme einer neuen Beschäftigung oder zur Teilnahme an den regulären Qualifizierungs-, Beschäftigungs- und Gründungsprogrammen der Region befähigt werden. EYES wird von den Projektpartnern an fünf Standorten in Nordwesteuropa entwickelt, getestet und implementiert. „Wir schaffen mit EYES eine Blaupause für ganz Europa“, zeigt sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda froh, dass Herne mitwirken kann. Projektpartner vor Ort ist Institut Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche in Westfalen. „Pfarrer Klaus Breyer vom Institut sagte bei dem Pressetermin: „Wir sind stolz Partner zu sein. Kirche und Kommune zeihen hier an einem Strang.“

Anders als vergleichbare Projekte wählt EYES von Beginn an einen konsequent transnationalen Ansatz. Da die lokalen Unternehmens- und Unterstützungskulturen Teil des persönlichen Umfelds sind, in dem NEETs Ausgrenzung erleben, fehlen oft geeignete unternehmerische Vorbilder. Erfolgsgeschichten aus anderen Ländern ermöglichen NEETs hingegen einen unbelasteten und offeneren Umgang mit neuen Perspektiven. Über den transnationalen Ansatz hinaus liegt die Innovation von EYES in der Verbindung von Entrepreneurship education, umfassender Partizipation und persönlichem Coaching für die nur schwer erreichbare Zielgruppe der NEETs. Unterstütz wird dies durch eine maßgeschneiderte digitale Plattform, die ebenfalls im Lauf des Projekts entwickelt und eingesetzt wird.

Bis zum Ende des Projekts (Mai 2021) entsteht eine Struktur, die den EYES-Ansatz langfristig zu einem integralen Bestandteil der NEETs-Förderung in den beteiligten Städten und später auch in weiteren Regionen Nordwest-Europas machen soll.

Das Partnerkonsortium setzt sich aus vier Städten, vier NGOs und vier Hochschulen in fünf EU Staaten zusammen. Die Verbindung von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Bildung und Praxiserfahrung im Umgang mit NEETs bringt vielfältige und teilweise hoch spezialisierte Kompetenzen in das Projekt ein. Über die Netzwerke der Partner werden lokale und regionale Stakeholder wie Unternehmen, Wirtschaftsfördergesellschaften und Beschäftigungsagenturen einbezogen. Beteiligt sind:

- Belgien: Serve the City International, University College Leuven Limburg, JES-Stiftung

- Deutschland: Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW ( Lead Partner), Stadt Herne

- Frankreich: Metropolregion Lille, Verband der Sozialzentren Wattrelos

- Großbritannien: Stadt Greenwich, Universität Greenwich, Technische Hochschule Ravensbourne

- Niederlande: Stadt Tilburg, Universität Tilburg

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Budget und Finanzierung: Das bewilligte Gesamtbudget von EYES beträgt etwa 4,3 Millionen Euro. Auf die beiden deutschen Partner entfallen dabei etwa eine Million Euro. Die Laufzeit beträgt drei Jahre - von Juni 2018 bis Mai 2021.

| Quelle: Pressebüro der Stadt Herne