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Träume vom sonnigen Süden kennen kein Alter - Auf der wilden Rita.

Eine liebestolle WG auf dem Weg in den Süden

Auf der wilden Rita im Mondpalast

Zwei ältere Damen, vier nicht mehr ganz taufrische Herren und ein pensioniertes Binnenschiff sind die Protagonisten der Revier-Komödie Auf der wilden Rita, mit der Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann die Erfolgsgeschichte seines Hauses an der Wanner Wilhelmstraße fortsetzte nach dem fulminanten Auftakt mit dem bis heute auf dem Spielplan stehenden Ruhrpott-Fußball-Komödie Ronaldo & Julia. Unter dem ursprünglichen Titel Die Senior-Ritas folgte der zweite Streich an der Wilhelmstraße, für den vor allem zwei hierzulande bestens eingeführte Namen stehen: Sigi Domke und Thomas Rech. Der Autor Sigi Domke stand schon Ende der 1970er Jahre mit Piet Klocke und Heinrich Schafmeister auf der Bühne, gründete mit Uwe Lyko Herbert Knebels Affentheater, leitete zwischendurch das Essener Theater Freudenhaus und zeichnet für so erfolgreiche Produktionen wie die Ruhrrevue und Freunde der italienischen Oper verantwortlich.

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Mia Liebchen (großes Herz und viel zu wenig Schnauze: Ute Schnütgens) lebt nach dem Tode ihres Gatten allein auf dem Binnenschiff Rita. Sicherlich, sie hat viel Arbeit mit dem ollen Kahn, der seit 30 Jahren im Wanner Hafen vor Anker liegt, führt aber auch ein Leben mit allen Freiheiten. Dieser Freiheiten soll sie nun beraubt werden, wenn es nach dem Willen der ehrgeizigen Schwiegertochter Beate (ein Biest wie aus dem Bilderbuch: Maewa Ferstl) geht, der Mias Sohn Gregor (liebenswerter Pantoffelheld: Thomas Heiser) nicht gewachsen ist: Mia soll ins Altenheim ziehen. Mit dem Verkauf des Schiffes will Beate ihre Traum-Wohnung bezahlen.

Haus Abendfrieden als Haus Endstation? Nicht mit Mias resoluter Freundin Hannelore (Paraderolle für Annette Weitzmann), die gerade – ein hartes Stück Arbeit - ihre Schwerbeschädigung attestiert bekommen hat und sich von ihrem Zivi Florian (Dirk Emmerich) verwöhnen lässt. Eine Senioren-WG auf der Rita – das wär’s. Die fehlende männliche Besatzung wird per Kontaktanzeige aquiriert. Oldies but Goodies: Das angejahrte, aber durchaus rüstige Herren-Quartett, ein Querschnitt des Reviers mit Taubenzüchter, Pastor, Bergmann und ehemaligem Klümpkesbudenbesitzer, erweist sich nach manchen Anpassungsproblemen („Einen Mann, den ich bedienen durfte, hatte ich lange genug“) in den engen Kajüten der Rita selbst für amouröse Experimente als durchaus aufgeschlossen.

Orgienkahn aus Wanne-West kreuzt durch halb Europa: Klar, dass Schwiegertochter Beate dem immer turbulenteren Treiben auf der Rita, die auch noch für eine Reise in sonnige südlichere Gefilde startklar gemacht werden soll, nicht tatenlos zusehen kann. Sie findet im Nachbarn Rolf Bragulla (ein Ruhri nach Maß: Martin Zaik) einen willigen Helfer...

Thomas Rech hat den gut zweieinhalbstündigen Spaß mit reichlich Lokalkolorit in Szene gesetzt und lässt seinen exzellenten Darstellern, allen voran natürlich Kodderschnauze Annette Weitzmann und Herz-Dame Ute Schnütgens, sämtliche Freiheiten. Die sie, daran erkennt man die erfahrene Hand des „Caveman“ Thomas Rech, niemals zu ausufernden Plattheiten nutzen. Mittlerweile steht naturgemäß nicht mehr die ursprüngliche Besetzung auf den Brettern des Mondpalastes, was der Begeisterung des Publikums aber sicherlich keinen Abbruch tut. Es spielen Silke Volkner, Susanne Fernkorn, Dominik Brünning, Axel Schönnenberg, Ekkehard Eumann, Reiner Basel, Martin Zaik und Thomas Heiser.

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Die Kanal-Komödie steht wieder am Freitag, 1. März 2019, um 20 Uhr, am Samstag, 2. März, um 20 Uhr sowie am Sonntag, 3. März 2019, um 17 Uhr auf dem Spielplan des Mondpalastes, Karten unter mondpalast.com oder an der Theaterkasse unter Tel. 02325 – 588 999.

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  • Freitag, 1. März 2019, um 20 Uhr
  • Samstag, 2. März 2019, um 20 Uhr
  • Sonntag, 3. März 2019, um 17 Uhr
| Quelle: Pitt Herrmann