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Irena Paskali stellt auf Unser Fritz aus.

Irena Paskali in der Künstlerzeche Unser Fritz

Auf beiden Seiten

Am Samstag, 26. Januar 2019, wird um 17 Uhr in der Künstlerzeche Unser Fritz 2/3 die Ausstellung Auf beiden Seiten mit drei Werkgruppen der abwechselnd in Köln und Skopje lebenden und arbeitenden Künstlerin Irena Paskali eröffnet. Irena Paskali, 1969 im damals jugoslawischen und heute mazedonischen Ohrid geboren, schloss 2007 ein Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln ab. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten steht stets der Mensch. Sie beschäftigt sich mit der Zerrissenheit der Kulturen und Religionen, mit Fragen der Identität und Fremdheit. Also mit Themen, die sie in ihrer Heimat auf dem Balkan hautnah erlebte und die sie im Ausland weiter begleiten. Seit 2001 hat Irena Paskali an zahlreichen Ausstellungen, Festivals und Residence-Programmen teilgenommen, ihre Werke waren in halb Europa und den USA zu sehen. Dabei arbeitet sie mit ganz unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Video, Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Materialien aus der Alltagswelt, die sie zu Installationen zusammenführt.

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Videoinstallation Emanation – Empathie.

In der Weißkaue auf Unser Fritz ist die mehrteilige, sehr metaphysische Videoinstallation Emanation – Empathie aus dem Jahr 2012 zu sehen, die in Skopje, Jerusalem, Hebron, Sofia und am Jordan entstand. Zwei Motive werden gegeneinandergestellt, etwa Äpfel, die der Erdanziehungskraft entsprechend eine Treppe herunterrollen und eine Frau, die aus eigener Kraft eine Treppe hinaufläuft. Erstere stehen in Irena Paskalis Werk immer wieder als Synonym für Menschlichkeit und Erkenntnis, bei Letzterer handelt es sich um die Kunsthistorikerin Viktorija Popova aus Skopje. Die Rückenansicht ist bewusst gewählt, geht es doch ganz allgemein um das menschliche Streben nach Höherem. Mitten im Raum der ehemaligen Weißkaue bilden drei Hologramme die Installation Welt-Weg… aus dem Jahr 2008. Bewegung in Zeit und Raum ist hier das Thema. Äpfel symbolisieren die menschliche Erkenntnis, die mit Adam und Eva auf schmerzliche Weise begann mit der Konsequenz der Vertreibung aus dem Paradies: „Unsere Welt“, so die Künstlerin, „beginnt im Mikrokosmos, in dem wir nur ein winziges Atom sind.“

Mitgift - Die Künstlerin als eigenes Modell.

Mitgift lautet der Titel einer Foto- und Klang-Installation aus dem Jahr 2016 in der Schwarzkaue. „Aus alter Tradition ist überliefert, dass die Braut die Mitgift tragen soll, die sie erhält, um sie mit in ihre Ehe zu bringen. Diese Strickkleidung wurde meist von den Müttern, Großmüttern und Tanten der Familie handgefertigt. Eine umfangreiche Mitgift bedeutete in der Regel, dass die Familie der Braut wohlhabend ist, die Braut aus guten Verhältnissen kommt und gut in der Gesellschaft integriert ist. Deshalb ist es eine Art ungeschriebenes Gesetz und liegt in der Verantwortung der Familie, die Mitgift der Braut für die Hochzeit beizubringen“, so Irina Paskali, die für die Aufnahmen mit der gehäkelten Spitze ihrer Großmutter, deren Stimme im Original aus dem Lautsprecher zu hören ist, selbst Modell gestanden hat – zur Erinnerung an ihre Kinderzeit, die mazedonische Heimat und die Großmutter.

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Auf beiden Seiten wird am Samstag, 26. Januar 2019, um 17 Uhr eröffnet, einführende Worte spricht der Herner Kunsthistoriker Dr. Falko Herlemann.

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  • Samstag, 26. Januar, um 17 Uhr bis Donnerstag, 17. Januar 2019, um 17 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann