Abschlussfilm im Kasten
Der Herner Filmstudent Merlin Morzeck produzierte seinen Abschlussfilm 32 im Ruhrgebiet (halloherne berichtete). Die Filmcrew drehte unter anderem im Café Hülsmann, der Tiefgarage der Ruhr-Universität Bochum oder der U-Bahn Station Messe-Ost in Essen. Nach sieben Drehtagen fiel am Dienstag (23.5.2017) die letzte Klappe.
Morzeck schrieb über ein Jahr an dem Drehbuch und ließ sich dabei aus verschiedenen Quellen inspirieren. „Eine davon war meine Liebe zum Ruhrpott und ganz besonders zu Wanne-Eickel“, so der Filmstudent. „Für mich spielt der Film in einer Zukunft nach dem Kohle-Ausstieg, in welcher die Kultursubventionierung lange eingestellt wurde und man den Pott sich selbst überlassen hat“.
Merlin Morzeck drehte die Eröffnungsszene am Sonntag (21.5.2017) im Café Hülsmann. Die Schauspieler und Statisten trinken in dem Film die neue Version des Hülsmann Pils. „Als ich geboren wurde war die Brauerei schon dicht. Aber irgendwie war es mir ein Bedürfnis, diese kleine Wunde im Herzen von Eickel - wenn auch nur für einen fiktiven Film - wieder zu schließen. Zwar haben Kneipe und Bier heute nur noch den Namen gemein, aber vielleicht gerade deshalb gewinnt der Film etwas nostalgisches“, so der Filmstudent.
Die Crew nutzte für einen Nachtdreh die Tiefgarage der Ruhr-Universität Bochum. „Ursprünglich stand der Consolpark auf dem Plan. Durch das Regenwetter mussten wir nach Bochum ausweichen.“ In der Nacht standen unter anderem Kampfszenen auf dem Drehplan. „Ich war früher viele Jahre in einem Capoeira-Verein aktiv. Kämpfe in Filmen fand ich schon immer faszinierend und in Deutschland kommt das Thema viel zu kurz. Ich hatte vorher noch nie einen Kampf gefilmt. Da dachte ich mir: Wenn nicht in meinem Abschlussfilm, wann dann?“ Morzeck arbeitete die Choreographie mit Oliver Klessig vom Zirkus Schnick-Schnack und dem Künstler und Schauspieler Paul Cless aus.
Morzecks Abschlussfilm 32 mit Arne Rudolf, Stephanie Jost, Paul Cless und Julia Katharina Stark in den Hauptrollen soll im September seine Premiere feiern. Wo? „Irgendwo im Pott“, so Morzeck.
