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Mondpalast-Komödie: Das Phantom vom Oppa. im Bild Ekki Eumann.

Neuer Repertoire-Dauerbrenner im Mondpalast

Das Phantom vom Oppa in Wanne-Eickel

Das Leben ist eine Baustelle, und so liegen vorn an der Mondpalast-Rampe Zementsäcke neben der Treppe, welche hinunter die Souterrainwohnung führt. Und bleiben geschlagene drei Stunden dort liegen, so lange dauert die vom Autor Thomas Rech selbst inszenierte und am Premierenabend an der Wanner Wilhelmstraße mit stehenden Ovationen gefeierte turbulente Familienkomödie Das Phantom vom Oppa einschließlich unvermeidlichem Prinzipal-Opening und erfrischender Pause.

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Denn den Maurer Helge Freund (bringt einmal mehr seinen Astralkörper zur Geltung: Dominik Brünnig) zieht es statt in den dunklen Keller in das allerdings beizeiten kaum heller beleuchtete Zimmer der – noch – 16-jährigen Yvonne (eher flippig-flapsig als pubertär-pickelig: Melanie Linka), die mit Gott und der Welt und ganz speziell mit ihrer Familie auf Kriegsfuß zu stehen scheint.

Das Mondpalast-Ensemble: Das Phantom vom Oppa.

Mit einer Ausnahme: Oppa Friedbert Breitscheid (staubtrockener geht’s nicht: Axel Schönnenberg als dünkelhafter Erbsenzähler). „Setzen, fünf!“ Der pensionierte Oberstudienrat, unter dessen idyllisch im Grünen gelegenen Dach (Sonderapplaus für die ungenannt bleibenden Ausstatter!) sich die Familie zwar eingerichtet, aber nicht wirklich arrangiert hat, gibt immer noch Schulnoten wie damals am Gymnasium. Speziell seine Tochter Karin (gestresste Mutter der Kompanie: die überragende Susi Fernkorn) hat der alte, offenbar schon leicht demente Griesgram auf dem Kieker, weil sie es nur zur Hauptschullehrerin gebracht hat.

Friedberts miese Laune hängt aber auch damit zusammen, dass nicht nur das Souterrain untervermietet werden soll, sondern auch sein Dachgeschoss – wenn Oppa denn einen Platz in der Maria-und-Josef-Seniorenresidenz erhält. Dafür soll deren Leiterin Dr. Waltraud Eisentraut (Silke Volkner) mit einem guten Tropfen gewonnen werden. Doch Karins Gatte Thomas (Ekki Eumann), als Kontaktbereichsbeamter bei der Polizei eigentlich ein freundlicher, kommunikativer Zeitgenosse, denkt nicht daran, seine martialisch aussehende schusssichere Weste abzulegen und gegen ein zivileres Outfit einzutauschen.

Mondpalast-Komödie: Das Phantom vom Oppa.

Angeregt durch seinen Lieblingsfilm Bodyguard ist er auf die fatale Idee gekommen, als Personenschützer zum SEK wechseln zu wollen – und hält sich seitdem ständig in Bereitschaft. Dann tauchen auch noch die ersten Interessenten für die noch gar nicht renovierte Wohnung auf, das Künstlerduo Die Maxis (Astrid Breidbach und Andreas Wunnenberg) sowie mit Dr. Arnulf Weinberg (gibt dem Affen reichlich Zucker: Martin Zaik) der leibhaftige Innenminister. Ganz zu schweigen von einem Individuum, das alle bisher für ein Phantom gehalten haben: Oppas Zwillingsbruder Emil (Heiko Büscher)…

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„Setzen, zwei plus!“: Thomas Rechs Familienalltags-Komödie, die mit großem Erfolg ganz auf den Wiedererkennungs-Effekt des Publikums setzt, brennt ein wahres Pointen-Feuerwerk ab. Auf Dauer aber treten, insbesondere kurz vor der Pause, leichte Ermüdungserscheinungen auf – beiderseits der Rampe. Was damit zusammenhängt, dass der Regisseur Rech dem Autor Rech einfach keinen Gag hat abschlagen können. Nach Herr Pastor und Frau Teufel und Der zerdepperte Pott ist mit Das Phantom vom Oppa zur Eröffnung der inzwischen 15. Spielzeit des Wanne-Eickeler Ruhrpott-Volkstheaters ein weiterer Repertoire-Dauerbrenner programmiert.

Mondpalast-Komödie: Das Phantom vom Oppa.
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  • Sonntag, 24. Februar 2019, um 17 Uhr
  • Freitag, 15. März 2019, um 20 Uhr
  • Samstag, 16. März 2019, um 20:57 Uhr
  • Sonntag, 17. März 2019, um 17 Uhr
  • Freitag, 22. März 2019, um 20 Uhr
  • Samstag, 23. März 2019, um 20 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann