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Florian Kunath vor seinem ersten Kissenbild.

Kunath auf den Spuren Gotthard Graubners

New Neon im Kreativ Quartier Wanne

Florian Kunath zeigt in seiner New Neon betitelten zweiten Einzelausstellung - Vernissage ist am Freitag, 8. November 2019, 19 Uhr - in der Galerie Hallenbad in Wanne-Mitte Werke aus den letzten drei Jahren, die eine zusammenhängende Serie bilden. Der 32-jährige gebürtige Wanne-Eickeler, einer der Hauptpreisträger bei der Europäischen Jugendkunstausstellung 2010, ist während seinen Kunstgeschichts-Studiums an der Bochumer Ruhr-Universität mit den Arbeiten Gotthard Graubners in Berührung gekommen.

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Und das keineswegs nur theoretisch im Hörsaal über Diaprojektionen: Am Musischen Zentrum der Uni hat er innerhalb eines Farb-Kurses ein dreidimensionales Objekt nach dem Vorbild der „Kissenbilder“ Graubners selbst hergestellt. Geboren 1930 im sächsischen Vogtland siedelte Gotthard Graubner nach zweimaliger Relegation von der Kunstakademie Dresden in den Westen über und wurde an der Düsseldorfer Kunstakademie zunächst Schüler von Georg Meistermann, dessen Fenster die St. Laurentius-Kirche in Wanne-Nord zu einem ganz besonderen Kunst-Ort machen. Später Schüler von Karl Otto Götz wurde der zweifache Documenta-Teilnehmer (1968 und 1977) selbst Professor für Freie Malerei an der Düsseldorfer Akademie mit Atelier auf der Museumsinsel Hombroich.

Japanisch inspirierte Text-Bilder.

Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem Werk Graubners, der 2013 in Düsseldorf starb, setzt Florian Kunath nun ganz eigene Farb- und Licht-Akzente. Sein Vorbild spannte für die Kissen-Objekte die Leinwand auf einen Keilrahmen über eine dicke Schicht synthetischer Watte, Kunath nimmt fluoreszierende Acrylfarben auf Baumwolle über Schaumstoff. Die verblüffende Wirkung ergibt sich erst unter UV-Licht, weshalb nach Einbruch der Dunkelheit der Galerieraum verschiedenfarbig beleuchtet ist.

Der Wanne-Eickeler hat auch kleinere Kissen auf schwarzem oder weißem Stoff erstellt, die sich als Stempel zur Herstellung ganz individueller Drucke eignen. Diese Technik offeriert er Teilnehmern eines Workshops am Mittwoch, 20. November 2019, von 14 bis 18 Uhr in der Galerie Hallenbad. Anmeldungen nimmt er unter floriankunath@t-online.de oder Tel. 02325 – 55 91 462 entgegen. Zuvor lädt er am Mittwoch, 13. November 2019, ab 13 Uhr zu einer Aktion „Nebelräume“ ein, die sich ebenfalls auf Graubner bezieht, der zwischen 1968 und 1972 „Nebelbilder“ malte.

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„New Neon“ versteht sich zwar als Hommage an Gotthard Graubner, setzt aber auch eigene Akzente. Etwa mit einem dreidimensionalen Farbraumkörper auf Rollen oder den im Fenster ausgestellten Stelen sowie Neon Yen-Skulpturen, Acryl auf Polyurethane über Holz in der Form japanischer Münzen. Zu Nippon, dem Land der aufgehenden Sonne, hat Florian Kunath überhaupt eine besondere Beziehung. Die auch in seinen Text-Bildern zum Ausdruck kommt: Auf mit Wachs überzogenen Leinwänden, die das Grelle der Neonfarben dämpfen, hat er für ihn emotional wichtige Texte etwa des japanischen Schriftstellers Haruki Murikami oder der Pop-Ikone Hikaru Utada in kalligraphischer Form platziert.

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  • Freitag, 8. November 2019, um 19 Uhr
  • Freitag, 22. November 2019, um 20 Uhr
| Autor: Pitt Herrmann