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Rochus Wellenbrock.

100 Tage wewole STIFTUNG

Nach 100 Tagen wewole STIFTUNG (halloherne berichtete) zog Vorstandsvorsitzender Rochus Wellenbrock eine erste Bilanz: „Von der Werkstatt über das Wohnen bis zum Lernen - unter dem Stiftungsdach haben wir jetzt alle Bereiche der Eingliederung von Menschen mit Behinderung vereint. Früher waren diese Bereiche nicht so verzahnt, teils sogar verschiedene Unternehmen. Inzwischen erleben wir ein neues Wir-Gefühl“, sagte Wellenbrock am Donnerstag (9.3.2017).

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Zu den wichtigsten Projekten in diesem Jahr zählt Wellenbrock eine Beratungsstelle, die die Stiftung in der Herner Innenstadt eröffnen wird. 2018 soll eine weitere Adresse in Castrop-Rauxel folgen. „Aufgabe dieser Beratungsstellen wird es sein, Menschen mit Behinderung oder deren Vertreter über alle wichtigen Rehabilitations- und Teilhabeleistungen zu informieren. Und zwar Anbieter-unabhängig. Wir werden die Menschen so beraten, dass sie ihre Rechte auf Augenhöhe gegenüber Leistungsträgern und Leistungsanbietern vertreten können.“ Das genaue Konzept, das auch ein Café-Angebot umfassen könnte, werde gerade erarbeitet. Viele weitere Neuerungen plane das Sozialunternehmen. Zum Beispiel im Fachbereich Wohnen. Hier erarbeite die wewole STIFTUNG in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband moderne Konzepte für besondere Zielgruppen. Beispielsweise für demenziell erkrankte Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen mit Behinderung. Außerdem arbeite die Stiftung an der Quartiersentwicklung Jürgens Hof mit, „wo wir besonders wohlwollend aufgenommen wurden“, so Wellenbrock.

Der neue Fachbereich Lernen unter dem Stiftungsdach liegt dem Vorstandsvorsitzenden besonders am Herzen. „Bildung ist uns deshalb ein zentrales Anliegen, weil es Menschen mit Behinderung echte Teilhabe ermöglicht. Konkret stellen wir heute jeden einzelnen Menschen in den Mittelpunkt unserer Überlegungen: Ein Fachgremium befragt ihn nach seinen beruflichen Wünschen, beurteilt seine Stärken und Schwächen. Dafür haben wir ein diagnostisches Testverfahren namens Hamet eingeführt. Mit diesem Werkzeug ermitteln wir objektiv das Können und die Defizite eines Menschen. So erkennen wir den individuellen Förderbedarf. Dem entsprechen wir mit den passenden Bildungsmodulen. So verbessern wir zielgenau seine Kompetenzen in Richtung seiner beruflichen Wünsche.“ Mit erstem Erfolg: Anfang 2016 hatte Wellenbrock das Ziel gesetzt, binnen zwei Jahren rund 50 Menschen mit Behinderungen in Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt zu integrieren. Zur Halbzeit habe man punktgenau zwei Dutzend solcher Vermittlungen erreicht. Beispielsweise beim Recyclingbetrieb Müntefering-Gockeln in Herne-Crange. Obendrein sei noch eine Mitarbeiterin in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis übernommen worden. „Sie ist also bei uns ausgeschieden, was in diesem Falle höchst erfreulich ist“, so Wellenbrock.

Auch der Bereich Werken boomt. Aktuell baut die wewole STIFTUNG im Castroper Erin-Park an. Im Sommer soll die 1.400 Quadratmeter große Halle fertig sein. Schon jetzt seien die Kapazitäten voll ausgeschöpft. „Vertrieb und Auftragsakquise waren sehr erfolgreich. Wir haben Aufträge von namhaften Industriekunden aus der Region.“ Dazu gehörten zum Beispiel der Logistiker „Dachser“ aus Herne sowie die „Dosen-Zentrale Züchner“ aus Hilden, ein Spezialist für Lebensmittelverpackungen. Auch optisch werde wewole bald WfB überholt haben. Alle Gebäudefassaden und Steelen seien bereits umgestaltet. Im März folge der Fuhrpark, bis zu den Sommerferien sollen alle anderen Unternehmensbereiche und öffentlichen Wegweiser zu den wewole-Niederlassungen den Namen des neuen Sozialunternehmens mit dem grün-blau-roten Logo tragen, so Wellenbrock.

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In den kommenden Wochen lege sich die wewole STIFTUNG einen Facebook-Kanal zu und biete interessierten Menschen einen Newsletter an. Darüber hinaus werde sich das Sozialunternehmen mehr in die Öffentlichkeit einbringen, wenn es um die Belange von Menschen mit Behinderungen gehe. Als Beispiele nannte Wellenbrock die geplanten Beratungsstellen, die Beteiligung an der Herner Gesundheitswoche sowie an der Quartiersentwicklung in Elpeshof.

| Quelle: wewole Stiftung