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Weiter kommen ukrainische Flüchtlinge in Herne an - die Zuzüge werden aber geringer, sagt die Stadt (Symbolbild).

835 Personen gemeldet, private Unterkünfte haben Priorität

Ukraine: Zuzüge in Herne rückläufig

Die Stadt Herne informierte am Mittwoch (13.4.2022) erneut über die Situation der ukrainischen Flüchtlinge. Dezernent Dr. Frank Burbulla gab an, dass mit Stand von Dienstag (12.4.2022) insgesamt 835 Personen in Herne gemeldet sind - wie zuvor kann es sein, dass sich manche Personen noch nicht gemeldet haben, dafür haben sie 90 Tage Zeit.

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„Die Zuzüge sind aber rückläufig, momentan sind wir bei ungefähr 30 Personen pro Woche, für nächste Woche rechnen wir mit 21“, sagt Burbulla. „Es waren mal über 100.“ Weiter sei die Unterbringung die größte Herausforderung. „Die Priorität liegt darin, privaten Wohnraum zu finden und die Personen so kurz wie möglich in städtischen Unterkünften zu lassen.“

40 Mietverträge unterschrieben

258 Wohnungen seien bisher angeboten worden, rund die davon Hälfte gesichtet. 40 Mietverträge sind bereits unterschrieben, die Einzüge hier sind für Ende April 2022 anvisiert. „Wir haben eine außergewöhnliche Unterstützungsbereitschaft der Bevölkerung erfahren, dafür gilt es, ein großes Lob auszusprechen“, so der Dezernent. Nur wenige Wohnungen seien bislang durch das Raster gefallen, wenn, dann wegen überzogener Mietpreise, erläutert Heike Lachmann, Leiterin des Fachbereichs Soziales. „Dazu müssen wir die Größe einschätzen.“ Wohnungen wären besser als einzelne Zimmer.

Andreas Merkendorf, Leiter Fachbereich Schule und Weiterbildung (Archivbild).

„Unser zweites Ziel ist die Errichtung der Unterkunft an der Dorstener Straße. Die Anliegen der Anwohner wurden aufgenommen und diese setzen wir auch um“, führt Burbulla weiter aus. Dazu gehören beispielsweise Fragen zum Sichtschutz, die Zufahrten für Anlieferungen und der Lärm von Aggregatoren. Die Janoschschule (halloherne berichtete) sei mittlerweile auf den maximalen Platz von 100 auf 150 Personen erweitert worden, 60 Flüchtlinge seien hier derzeit zu Hause.

'Haben die Lage im Griff'

Im Bereich Schule und Bildung sieht Dezernent Andreas Merkendorf Herne auf einem guten Weg: „Wir machen viel als Kommune, auch die frühere Errichtung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) hilft uns sehr. Ohne das KI würde das alles nicht funktionieren - dennoch brauchen wir weitere Lehrer.“ Räumlich käme die Stadt noch aus, sollte der Zuzug aber weiter anhalten, stünde auch Herne vor Problemen. „Stand heute haben wir die Lage aber im Griff.“

Claudia Heinrich, Leiterin des Kommunalen Integrationsbüros (KI), teilt mit, dass mit aktuellem Stand die Zahl der schulpflichtigen Kinder auf 257 gestiegen sei (halloherne berichtete): „134 haben schon ihre schulische Erstberatung hinter sich, also knapp die Hälfte. Vor einer Woche war es noch ein Drittel.“ Die Schulplätze würden auch vorerst ausreichen, die Eingliederung beginnt nach den Osterferien.

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Des Weiteren können sich Studierende, frühere Lehrkräfte als auch Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung als Vertretungslehrer beim Land NRW bewerben, um kurzfristig aushelfen zu können. Das geht über die Homepage www.verena.nrw.de. Ebenso sollen sich auch ukrainische Lehrkräfte, die geflüchtet sind, bei der Stadt melden, um vermittelt werden zu können. Über den Pflegekinderdienst können auch Kleinkinder zum begleiteten Umgang oder zu Adoptionen vermittelt werden.

| Autor: Marcel Gruteser