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War zufrieden: SPD-Direktkandidatin Michelle Müntefering, hier mit dem Landtagsabgeordneten Alexander Vogt, bei der Wahlparty am Gysenberg. Sie gewann ihren Wahlkreis deutlich.

Müntefering (SPD) zufrieden, übrige Stimmung gemischt

Stimmen zur Bundestagswahl 2021

Im Wahlkreis 141 Herne-Bochum II ist die Lage klar, bundesweit aber (noch) nicht. Michelle Müntefering (SPD) gewinnt ihren Wahlkreis deutlich und erhält (Stand 21:55 Uhr) knapp über 43 Prozent der Erststimmen. Sie bleibt damit weiter Abgeordnete im Bundestag. Das haben die Zahlen der Bundestagswahl am Sonntag (26.9.2021) ergeben - der Liveticker ist hier nachzulesen (halloherne berichtete).

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Entsprechend zufrieden zeigte sie sich im Anschluss im Gespräch mit halloherne: „Die SPD ist da, die Menschen wollen Olaf Scholz als Kanzler. Wir haben große Aufgaben vor uns, die wir lösen wollen. Ich bin den Bürgern dankbar für ihr Vertrauen.“

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Ehemann Franz Müntefering.

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Alexander Vogt

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Alexander Vogt

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Alexander Vogt

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021).

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Hendrik Bollmann (re.)

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021).

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Wahlparty der SPD mit Direktkandidatin Michelle Müntefering in der Gysenberg Event-Arena am Sonntag (26.9.2021). Hier Alexander Vogt.

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Für sie ist es ein „sehr gutes Ergebnis, ein Zeichen, dass die Herner Bürger mich als gute Abgeordnete wahrgenommen haben.“ Ferner sagte sie zu halloherne über mögliche Koalitionen im Bundestag: „Die Parteien werden jetzt miteinander sprechen. Wir haben deutlich gemacht, worum es uns geht: Soziale Gerechtigkeit und die Bekämpfung des Klimawandels gehören dazu. Die 2020er Jahre sind entscheidend für dieses Jahrzehnt, es müssen gute werden. Das ist der Auftrag für Olaf Scholz.“

In vier Jahren nochmal antreten

CDU-Direktkandidat Christoph Bußmann mit der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU Herne, Andrea Oehler.

Christoph Bußmann, Kandidat der CDU, war mit seinem eigenen Ergebnis von rund 19,5 Prozent (Stand 21:55 Uhr) nach eigener Aussage zufrieden, da er sich etwa 20 Prozent erhofft hatte. „Das war mein Ziel, von daher geht das in Ordnung. Ich würde das auch gerne in vier Jahren nochmal versuchen“, kündigte Bußmann gegenüber halloherne an.

Allerdings war für ihn das Ergebnis der Partei ein deutlicher Dämpfer. „Da kann man nicht zufrieden sein, wir hatten schon Umfragewerte mit 40 Prozent. Social Media hat es uns schwer gemacht, auch ist die CDU in den Medien nicht gut weggekommen. Zudem wurden die Themenschwerpunkte in Herne gut gewählt, aus Berlin aber eher nicht so.“ Damit spricht er unter anderem den Klimawandel an.

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Wahlparty der CDU Herne mit Direktkandidat Christoph Bußmann in der Kostbar am Sonntag (26.9.2021). Hier Andrea Oehler

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Wahlparty der CDU Herne mit Direktkandidat Christoph Bußmann in der Kostbar am Sonntag (26.9.2021).

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Wahlparty der CDU Herne mit Direktkandidat Christoph Bußmann in der Kostbar am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Andrea Oehler

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Wahlparty der CDU Herne mit Direktkandidat Christoph Bußmann in der Kostbar am Sonntag (26.9.2021). Hier mit Andrea Oehler

Foto:  Faloco Fotografie

'Großartige Teamleistung'

Dies war vor allem ein Schwerpunkt der Grünen. Jacob Liedkte, Bundestagskandidat der Herner Grünen, freute sich über das gute Ergebnis seiner Partei und auch über seinen persönlichen Erfolg mit rund 11,6 Prozent der Stimmen für ihn (Stand 21:55 Uhr): „Wir können sehr zufrieden mit dem Ergebnis sein. Ich war es ja nicht allein, sondern das war eine großartige Teamleistung. Ich bin froh, dass wir nach dem großen Mitgliederzulauf so viele tolle Menschen aktivieren konnten."

Jacob Liedtke, Direktkandidat der Herner Grünen für die Bundestagswahl im September 2021.

Weiter führte er aus: „Bei der Regierungsbildung führt kein Weg an uns vorbei. Es werden noch spannende Wochen werden, mit vielleicht zähen Verhandlungen."

FDP zeigt sich zufrieden

An diesen Koalitionsgesprächen wird auch die FDP teilnehmen. Das freut Direktkandidat Klaus Füßmann, der rund 6,9 Prozent der Stimmen holte (Stand 21:55 Uhr): „Ich bin zufrieden, auch wenn wir gerne noch ein paar Stimmen mehr geholt hätten. Es freut mich, dass die Linke weniger Stimmen erhalten hat, unschön ist aber, dass die AfD vor allem im Ruhrgebiet viele Stimmen geholt hat - da haben wir ein Problem.“ Fair gratulierte er gegenüber halloherne Michelle Müntefering zum Sieg im Wahlkreis.

Klaus Füßmann - Direktkandidat der FDP für die Wahl des Deutschen Bundestags am 26. September 2021.

Zu möglichen Verhandlungen in Berlin sagte Füßmann: „Wir werden ein neues Parteiensystem bekommen. Ich glaube, dass sich FDP und Grüne abstimmen müssen, mit wem sie mehr Übereinstimmung haben. Eine Ampelkoalition (SPD, Grüne, FDP) wäre denkbar, aber Jamaika (Union, Grüne, FDP) würde ich bevorzugen. Es bleibt aber spannend, es wird viel taktiert.“ Für ihn blieb festzuhalten, dass die CDU eine deutliche Niederlage einstecken musste, der SPD attestierte er neben seiner eigenen Partei einen guten Wahlkampf.

'Selber mehr ausgerechnet'

An Koalitionsverhandlungen für den Bundestag werden die Linken nicht teilnehmen. Gegenüber halloherne zeigte sich Direktkandidat Felix Oekentorp etwas enttäuscht: „Wir hatten uns selber mehr ausgerechnet, als die rund 3,9 Prozent (Stand 21:55 Uhr). Vor Ort hat das Team aber alles gegeben. Bundesweit sind wir nicht davon ausgegangen, dass wir um die Fünf-Prozent-Hürde bangen müssen. Schlimm ist aber, dass die AfD zweistellige Ergebnisse eingefahren hat.“

Bundestagsdirektkandidat Felix Oekentorp, Kandidat der Linken.

Wenn er wählen könnte zwischen einem Direktmandat in Berlin und dem Abzug der AfD aus dem Bundestag, würde Oekentorp nach eigener Aussage das Ausscheiden der Alternative für Deutschland wählen. „Ich weiß derzeit nicht, ob man dem bundesweiten Wahlkampf Vorwürfe machen kann. Früh sich für Rot-Rot-Grün anzubieten, war vielleicht nicht optimal.“ Einen Wunsch für eine Koalition in der Zukunft hat er nicht, einen Tipp aber schon: „Ich denke, dass es eine Große Koalition mit Laschet als Vizekanzler geben wird.“ Ihre Laune lassen sich die Linken bei ihrer Wahlparty am Abend im Hülsmann aber nicht verderben: „Wir feiern einfach“, so Oekentorp.

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Der Direktkandidat der AfD, Markus Dossenbach (10,2 Prozent, Stand 21:50 Uhr), war für die halloherne-Redaktion nicht zu erreichen.

| Autor: Marcel Gruteser/Julia Blesgen