halloherne.de

lokal, aktuell, online.
Machen das Becken sauber für die Freibadsaison: (v.li.) Mitarbeiterin Anja Funk und Auszubildende Katharina Kuhn.

Freibadsaison könnte bald mit einigen Auflagen starten

Der Südpool putzt sich heraus

Im Südpool herrscht Hochbetrieb: Noch „nur“ mit Mitarbeitern, die alles sauber machen und vorbereiten, aber bald können sehr wahrscheinlich auch wieder Schwimmer ihre Bahnen ziehen. Der Chef der Herner Bädergesellschaft, Lothar Przybyl, spricht gegenüber halloherne über die Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Saisonstart und die einhergehenden Auflagen.

Anzeige: Spielwahnsinn 2024

Die kurzfristigen Auswinterungsmaßnahmen, die am Montag (17.5.2021) gestartet sind, sind durch die Änderungen in der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW möglich geworden. Diese gilt in der neusten Fassung seit Samstag (15.5.2021). „Das war auch für uns eine Überraschung, mit der wir so nicht gerechnet haben“, berichtet Przybyl. „Daher ist nun im Südpool die Hölle los, die Mitarbeiter geben Gummi, damit es nun bald losgehen kann.“

Konkret wurde der Punkt geändert, dass Freibäder nun für Personen mit bestätigtem Schnell- oder Selbsttest öffnen dürfen, wenn die lokale Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 liegt. Jedoch bleibt dann noch die Nutzung der Liegewiese untersagt. Fällt die Inzidenz mehrere Tage unter den Wert von 50, ist auch die Liegewiese offen. Allerdings gilt dann die Regelung, dass nur eine Person pro sieben Quadratmeter erlaubt ist. „Das würde bei uns eine Anzahl von 430 Gästen, die zeitgleich im Südpool sind, bedeuten“, rechnet der Bäderchef vor.

Das Wasser wurde aus dem Becken herausgelassen, damit geputzt werden kann.

Eine zusätzliche Teststation vor Ort, beispielsweise auf dem Südpool-Parkplatz, sei aber nicht geplant, die Stadt würde das Angebot als ausreichend ansehen, so Przybyl.

Für die Tickets soll dann auch das neue IT-System genutzt werden, mit dem in Kürze Onlinebuchungen möglich sein sollen. „So kann man vorher sein Zeitfenster wählen und hat einen garantierten Zugang. Dazu können wir digital besser die Kontaktdaten erfassen“, erläutert Lothar Przybyl gegenüber halloherne. „Jedoch wollen wir die älteren Besucher nicht aussperren, wenn diese sich nicht so gut mit dem Internet auskennen. Dafür überlegen wir uns noch eine Lösung.“

Zahlreiche Umbauten und Modernisierungen

Bereits die vergangenen Monate wurden in allen drei Bädern der Gesellschaft (Südpool, Wananas und LAGO) genutzt, um verschiedene Bereiche zu modernisieren und zu renovieren (halloherne berichtete).

Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft.

Bis das Freibad wieder öffnen darf, vergehen noch ein paar Tage. „Wir tun alles dafür, schnell wieder bereit zu sein. Aktuell wurde das Wasser abgelassen, nun wird mit Hochdruckreinigern das Becken gesäubert und die Außenanlagen werden auch gereinigt. Am Ende der Woche wollen wir das Wasser dann wieder einlassen, anschließend wird es getestet“, so der Geschäftsführer. Dafür nimmt ein Hygieneinstitut Proben und erteilt dann hoffentlich das „Go". Der Grünbereich wurde bereits im Vorfeld von den Gärtnern wieder in Schuss gebracht.

Am Montagnachmittag (17.5.2021) spricht Lothar Przybyl über die veränderte Lage noch mit dem Corona-Krisenstab der Stadt: „Mit den Personen möchte ich das weitere Vorgehen abstimmen. Außerdem haben wir vom Land noch keine Infos erhalten, ob und wie die Umkleiden und Sammelduschen genutzt werden können.“ Dafür erhofft er sich zeitnah weitere Entscheidungen und Ergänzungen.

Die Gänsekothaufen am Südpool sind seit einiger Zeit ein Problem - entfernt man sie an einem Tag, sind sie am nächsten wieder vorhanden.

Die Sehnsucht der Besucher sei jedenfalls nach so vielen Monaten Pause riesig, schildert der Chef zur halloherne-Redaktion. „Uns erreichten schon hunderte Mails, Nachrichten und Anrufe, besonders von unseren Dauerkarteninhabern und weiteren Stammschwimmern. Etliche schwimmen schon mit Neoprenanzügen im Kanal, daher ist es nun wichtig, wieder im Südpool die Möglichkeit zu schaffen, bevor dort noch etwas passiert.“

Erneute Schließung möglich

Klar ist aber auch, sollte nach der Öffnung der Inzidenzwert wieder nach oben gehen, müsste wohl nach drei Tagen das Freibad wieder schließen. „Das werde ich aber auch mit dem Krisenstab absprechen. Aber ich bin zuversichtlich, wenn sich die Öffnungen auf verschiedene Bereiche verteilen, verteilen sich auch die Besucher. Man muss den Leuten auch eine Perspektive für eine Normalität bieten“, sagt Lothar Przybyl.

Wieder sauber: Das Becken im Südpool.

Gut findet er die gefundene Lösung für das neue Vordach am Wananas, welches von Sportvereinen gefordert (halloherne berichtete) und im April 2021 bestätigt wurde (halloherne berichtete). Weniger gut allerdings die schnell aufkommenden Rufe und Bedenken, dass es möglicherweise nicht groß genug wäre (halloherne berichtete): „Wir schaffen immerhin eine Lösung, die nicht einfach war, und haben daher bald eine Verbesserung.“

Anzeige: Glasfaser in Crange

Ein weiteres „Problem“, für das der Chef nichts kann, ist der Gänsekot, welcher bereits in den Vorjahren häufig auf den Außenanlagen im Südpool zu finden war. „Das ist leider immer noch so und hat sich nicht gebessert“, bestätigt Pryzbyl. „Die Gänse hatten zuletzt viel Ruhe. Dafür beobachten wir wenig Nachwuchs und dass sie sich eher zu Teichen bewegen. Es ist aber sehr nervig und ärgerlich, jeden Morgen den Kot aufs Neue zu entfernen.“ Nun gelte aber erstmal volle Konzentration auf die hoffentlich gute und erfolgreiche Freibadsaison im Südpool.

Das Südpool-Außengelände - hier könnten bei entsprechender und stabiler Inzidenz bald bis zu 430 Personen Platz nehmen.
| Autor: Marcel Gruteser