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Die Eröffnung der Frauenwoche wurde im Netz gestreamt.

'Mehr Belastung von Frauen in der Pandemie'

Eröffnung der 28. Herner Frauenwoche

Normalerweise würde die 28. Herner Frauenwoche mit einer großen Feier im Kulturzentrum eröffnet werden. Aber seit gut einem Jahr Corona-Pandemie wissen wir, dass so gut wie nichts mehr normal ist. Aber aufgeben kam für die Veranstalter der Frauenwoche nicht infrage. Sie haben sich dazu entschlossen, einen Großteil der diesjährigen 54 Angebote ins Internet zu verlegen (halloherne berichtete). So wurde nun auch die Eröffnungsfeier am Freitag (5.3.2021) ins Netz verlegt. Dennoch spielte wie gewohnt das Duo TwoLightBlue.

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'Frauen an der Belastungsgrenze'

Sabine Schirmer-Klug, Leiterin der Gleichstellungsstelle, ging in ihrer Eröffnungsrede auf die besonderen Belastungen von Frauen in der Pandemie ein: „Die Pflege von erkrankten und betagten Menschen ist eine absolute Frauendomäne. Schlecht bezahltes und hoch belastetes Pflegepersonal, das betrifft eine Branche mit einem hohen Frauenanteil.“

Weiterhin führte sie aus: „Kinderbetreuung bei Kitaschließungen, Home-Schooling bei gleichzeitigem Home-Office, keine finanzielle Unterstützung für Minijobberinnen, das sind nur einige Schlaglichter, die die besondere Belastung von Frauen in einer pandemischen Krise zeigen.“ Deshalb sei eine Frauenwoche, bei der diese Themen angesprochen werden, umso wichtiger. Es ist ihnen ein Anliegen, auf diese Ungleichheiten aufmerksam zumachen und die Pandemie als eine gemeinsame gesellschaftliche Anstrengung anzusehen.

Autorin und Geschlechterforschein Anna Schiff bei ihrem Vortrag.

Auch Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ging in seinem Grußwort auf die großen Herausforderungen von Frauen in der Corona-Krise ein: „Die Pandemie hat die Lebens- und die Arbeitswelt vieler Frauen verändert und hat sie insbesondere in den letzten Monaten an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Deshalb ist es umso wichtiger Frauenthemen in der kommenden Zeit in den Mittelpunkt zu stellen.“

'Erreichen von Geschlechtergleichheit ist ein Marathon'

Im weiteren Verlauf der Eröffnung hielt Geschlechterforscherin und Autorin Anna Schiff einen interessanten Vortrag zum Thema Sexismus in der Werbung. Dabei ging sie auch auf die Begriffserklärung von Sexismus und die Darstellung von Frauen in der Werbung ein. Darüber hinaus thematisierte sie, dass wichtige Posten in Politik, Wissenschaft und Medien immer noch vermehrt von Männern besetzt werden.

Ebenso sprach sie in ihrem Vortrag an, wie viel Sexismus Frauen in den sozialen Medien ausgesetzt sind. Dabei machte sie abschließend deutlich, dass das „Erreichen von Geschlechtergleichheit ein Marathon ist“.

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Die ganze Eröffnungsfeier und Anna Schiffs Vortrag kann online auf der Homepage der Stadt Herne angesehen werden. Die Frauenwoche läuft noch bis zum 21. März 2021.

| Autor: Julia Blesgen