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Eine Arbeit von Joost Meyer.

„only online“

Die 25. Kubo-Show 'goes online'

Wenn im Oktober die Parkplätze rund um die Flottmannhallen Autokennzeichen aus der gesamten Republik bevölkern, dann ist Kuboshow-Zeit - die Kunstmesse für junge Künstler. In diesem Jahr wäre es die 25. gewesen und somit ein kleines Jubiläum. Jedoch hat auch hier die Corona-Pandemie einen Strich durch die künstlerische Rechnung gemacht: Die Messe wird nicht in den Flottis stattfinden. halloherne hat mit dem Veranstalter, Holger Wennrich, gesprochen und ihn nach seinen Plänen gefragt: „Seit März, April beschäftigen wir uns gedanklich mit dem 'Ob' - ob die Kuboshow stattfinden kann.“ Im August sei dann die Entscheidung gefallen: Ja, sie findet statt, allerdings: the Kuboshow goes online - only online.

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Eine Arbeit von Ilze Laizāne.

Die Entscheidung mache ihn schon „ein wenig traurig, aber der Schutz der Besucher, der Künstler und auch der Mitarbeiter, der steht schließlich an erster Stelle.“ Ein Hygienekonzept das sicher funktioniert, das könne er sich für die Messe nicht annähernd vorstellen. So eng und rummelig, wie es manchmal sei, könne kein Wegekonzept den Besucherstrom zuverlässig lenken.

Bei der Kubo sei es ein klein wenig wie bei der Cranger Kirmes: Nach der Kubo, ist vor der Kubo. Also steht Holger Wennrich eigentlich immer mit jungen Künstlern in der Republik in Kontakt. „Richtig los geht es immer im Januar / Februar. Und seit der Pandemie bekamen wir regelmäßig Anfragen von Künstlern, die sich natürlich wünschten, dass sie stattfindet.“ Und eigentlich hätte er täglich Anfragen bekommen, die in etwa alle diesen Inhalt hatten: „Mensch mach doch bitte irgendwas. - Und bevor das Projekt gar nicht stattfindet....“ Jetzt also online. Das freut nicht nur Wennrich und sein Team, sondern es freuen sich auch die Künstler, dass sie überhaupt stattfindet.

Mehr Künstler und mehr Kunstwerke

Eine Arbeit von Jana Geilhof.

Das bedeutet, dass in diesem Jahr 116 Künstler sich und ihre Kunstwerke ausschließlich auf der Kubo-Homepage präsentieren und zwar ab sofort. „Online hat natürlich auch den Vorteil,“ erzählt Wennrich, „dass wir 16 Künstler mehr aufnehmen konnten. Da wir im Internet kein Platzproblem haben, können so auch alle deutlich mehr Arbeiten zeigen.“ Rund 2.200 Kunstwerke - wieder ein Mix aus Skulpturen, Installationen, Fotografie, Malerei - können sich die Kunstinteressiert anschauen. Die Preise lägen zwischen 80 und 6.900 Euro. „Und auch für den Kunden ist es komfortabler. Er kann in Ruhe schauen und sich entscheiden.“ Klar sei natürlich, dass manch einem der Dialog mit dem Künstler fehlen wird. „Aber auch manch jungem Künstler wird etwas fehlen. Die Kuboshow hat ja keinen musealen Charakter. Bei uns ist es voll, laut und offen. Für viele Künstler ist das ein Kuriosum, das sie lieben.“

Wie geht kaufen?

Eine Arbeit der Polin Katarina Stark.

Jeder Künstler zeigt auf der Homepage in seiner Galerie alle verfügbaren Arbeiten. Der Kunde kann in Ruhe Kunst schauen. Im Prinzip bis Freitag, 2. Oktober 2020, 17:59 Uhr. Ab 18 Uhr wird unter jeder Arbeit der Kaufantrag- Button aktiviert und der Verkauf beginnt. Hier gilt dann das Prinzip: Wer zuerst kommt, der...bekommt die Arbeit. Im Vorfeld hat Wennrich und sein Team jeden Künstler in Sachen Preis beraten: „Oftmals in Richtung weniger ist mehr, denn Handeln und Feilschen auf der Messe ist nicht.“

Der Künstler und das Publikum

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Eine Arbeit von Flavio Apel.

Die teilnehmenden Künstler kommen in diesem Jahr aus ganz Deutschland, aber auch aus Riga sind fünf Künstler dabei. Viele kämen aus dem asiatischen Raum, und eine Künstlerin kommt aus Rio. Rund die Hälfte der Teilnehmer sind Künstler, die schon einmal bei der Kuboshow dabei waren. „Wir haben natürlich mit den Jahren ein riesiges Netzwerk aufgebaut, die empfehlen uns auch schon untereinander weiter“, erzählt Wennrich. „In diesem Jahr sind auch zwei 50-Jährige dabei, aber das Hauptteilnehmerfeld ist relativ jung.“ Es ist wie in jedem Jahr spannend - allerdings komplett anders. Es gibt keinen direkten Kontakt zwischen Künstlern und Kunstinteressierten. „Klar“, sagt Wennrich, „der überwiegende Teil der Gäste kommt um Kunst zu schauen. Aber es gibt auch viele Kunden. Und somit verpassen die Künstler in diesem Jahr die Chance, zu sehen, wie reagiert der Kunde auf meine Arbeit.“

Eine Arbeit von Matthias Thoma.
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  • Freitag, 2. Oktober, um 18 Uhr bis Sonntag, 4. Oktober 2020, um 18 Uhr
| Autor: Carola Quickels