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OGS an der Plutostraße (Archivfoto).

Stellungnahme

AWO fordert Alltagshelfer für die OGS

Durch Corona hat sich der Aufwand an das Personal nach Wiederaufnahme des angepassten Schulbetriebes deutlich erhöht. Die Offenen Ganztagseinrichtungen (OGS) dürfen bei den großen Herausforderungen dieser Zeit nicht im Stich gelassen werden. Im Vergleich zu Schulen und Kindertageseinrichtungen stehen die Probleme im Offenen Ganztag deutlich seltener im Fokus der Öffentlichkeit. Auch die Landesregierung sieht den Corona-bedingten Handlungsbedarf im offenen Ganztag nicht. Die AWO Ruhr-Mitte betreut 15 Schulen in Bochum und 11 Schulen in Herne.

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Notwendige Unterstützung fehlt

Während für die Kindertageseinrichtungen und den Unterrichtsbetrieb der Schulen konkrete Maßnahmen ergriffen wurden, fehlen notwendige Unterstützungsangebote für den Offenen Ganztag auf ganzer Linie.

Die AWO fordert das Ministerium für Schule und Bildung NRW auf, die Träger des Offenen Ganztags zu unterstützen und das vorhandene Personal zu entlasten. In den Einrichtungen führen zum Beispiel die veränderte Organisation beim Mittagessen und ein verstärkter Reinigungs- und Beaufsichtigungsaufwand zu erheblichen Veränderungen in der Alltagsorganisation. Die zusätzlichen Belastungen müssen bislang durch vorhandenes Personal aufgefangen werden, obgleich die Ausstattung und die finanziellen Mittel für den Offenen Ganztag seit Jahren nicht ausreichend sind.

Die AWO fordert von der Landesregierung ein deutliches Signal mit konkreter Hilfestellung. Dies könnte zum Beispiel eine Maßnahme analog der NRW-Landesinitiative „Kita-Helfer“ sein, die darauf abzielt, das pädagogische Fachpersonal bei alltäglichen Hygienemaßnahmen zu unterstützen.

Wertschätzung für die geleistete Arbeit

Wird für die Schulen nach langer Phase des Lockdowns noch immer über mögliche Risikogruppen unter Lehrern diskutiert, so haben sich die Mitarbeiter des Offenen Ganztags längst in der „Hochphase“ der Pandemie als krisenfest bewiesen. Sie haben die Betreuung der Kinder kontinuierlich sichergestellt, sogar an Wochenenden und in den Ferien. Durch sie konnten „systemrelevante“ Eltern ihrer beruflichen Tätigkeit weiter nachgehen, als sich NRW im völligen Ausnahmezustand befand. Das Land NRW ist aufgefordert, endlich eine angemessene Finanzierungsgrundlage für Ganztagsschulen, unabhängig vom Finanzstatus der Kommunen beziehungsweise Kreise zu gewährleisten.

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„Die Qualität der Ganztagsschulen hängt vorrangig von den freiwilligen Leistungen der einzelnen Kommunen beziehungsweise Kreise ab. Die Folge sind große regionale Ungleichheiten bezüglich der Finanzierung, der Standards und Strukturen. Die AWO fordert: Das muss ein Ende haben“, sagt Uwe Hildebrandt, Geschäftsführer der AWO Westliches Westfalen.

| Quelle: AWO Ruhr Mitte