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Das Ladenlokal 'Budenzauber' zur Eröffnung.

Arbeitsmarkt-Initiative für Sucht- und psychisch kranke Menschen

Second-Hand-Kaufhaus 'Budenzauber' eröffnet

Abhängigkeits- und psychische Kranke gehören zu den Menschen mit der höchsten individuellen Krankheitslast und psychischen Störungen. Die Ziele einer intensiven und individuellen Betreuung müssen dementsprechend in der Verbesserung der sozialen Teilhabe und in arbeitsmarktintegrativen Maßnahmen liegen.

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Der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung der Jugend- und Suchtkranken-Hilfe Kadesch, die sich bereits seit 40 Jahren für diese Menschen einsetzt, ist es mit Unterstützung des Jobcenters Herne gelungen, mit der Eröffnung des Second-Hand-Kaufhauses Budenzauber, an der Hauptstraße 4 in Wanne-Eickel, am Donnerstag (9.7.2020) eine Maßnahme zu beginnen, die sich für die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt einsetzt.

Schnitten das Band durch: (v.l.) Peter Schay, Karim Satian und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

„Es ist großartig, dass den Menschen hier eine Chance auf Wiedereingliederung in die Arbeitswelt geboten wird. Die Menschen können hier ihr Potenzial unter professioneller Betreuung entfalten", sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der die Rede zur Eröffnung hielt. „Es geht uns auch darum, den Menschen wieder Hoffnung und eine Perspektive zu bieten", ergänzte Peter Schay, Geschäftsführer und Therapeutischer Gesamtleiter der Kadesch.

250 Quadratmeter große Verkaufsfläche

Auf der 250 Quadratmeter großen Verkaufsfläche werden künftig Second-Hand-Waren wie Möbel, Fernseher, Küchengeräte aber auch allerhand Accessoires angeboten. Alle Gegenstände werden von den Mitarbeitern aufbereitet und wiederverwendbar hergestellt. Interessierte können die Waren für kleines Geld erwerben. Spenden von gut erhaltenen Möbelstücken oder Waren werden ebenso entgegengenommen.

Ältere Wohnzimmeruhren wie diese gehören zum großen Angebot an Second-Hand-Waren.

„Dieser Produktionsvorgang ermöglicht die Förderung von Nachhaltigkeit in Herne sowie Umgebung und ermöglicht jedem Menschen einen guten und finanzierbaren Zugang", so Kristin Pfotenhauer, Suchttherapeutin und Assistenz der Geschäftsführung Rehabilitation der Kadesch.

Rückkehr in einen geregelten Alltag

Durch dieses Projekt werden zukünftig acht Arbeitsplätze geschaffen, aktuell arbeiten vier Mitarbeiter im Kaufhaus. „Es geht darum, den Klienten wieder einen Alltag und eine Struktur zu bieten. Gerade für Suchtkranke und Langzeitarbeitslose, ist es zunächst schwierig wieder in einen geregelten Tagesablauf zu kommen", berichtete Karim Satian, der bei der Kadesch für die berufliche (Re)-Integration zuständig ist und bei diesem Projekt maßgeblich beteiligt war.

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Primär gehe es bei dieser Maßnahme um die Wiedereingliederung für den Arbeitsmarkt, die Verringerung der Hilfebedürftigkeit und die Vermeidung von langfristigen Leistungsbezügen. Jeder Klient könne sich nach seinen Fähigkeiten einbringen und erhält individuelle Betreuung durch einen Sozialarbeiter. Weiter erzählte Satian: „Ich bin wirklich Stolz auf meine Truppe. Trotz der Corona-Zeit waren alle super engagiert und haben sich reingehängt, dass alles gut klappt."

| Autor: Julia Blesgen