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Thomas Luther.

Pfarrer Luther verlässt Kirchengemeinde Sodingen

Seit gut 26 Jahren ist Thomas Luther Pfarrer in der Kirchengemeinde Sodingen. Nun hat er bei der Evangelischen Kirche von Westfalen einen Versetzungsantrag gestellt und wird die Gemeinde verlassen, so eine Pressemitteilung des Kirchenkreises vom Sonntag (26.5.2019). Zurzeit ist Thomas Luther dienstunfähig. Zum Hintergrund: Es fanden sich mehrere Ausgabebelege mit Erstattungen für Pfarrer Luther mit Unterschriften von Presbyteriumsmitgliedern, die diesen aber nicht vorgelegen hatten. Bei den Belegen handelte es sich um Fahrtkostenerstattungen oder Honorare für kirchenmusikalische Vertretungsdienste, die Luther auch zustanden. Thomas Luther gab an, kein Geld veruntreut, sondern Unterschriften von Presbytern in die Belege kopiert zu haben, um den Verwaltungsvorgang zu beschleunigen.

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Bisherige Recherchen bestätigen diese Version; die Rechnungsprüfung der Landeskirche wird zeitnah Rechnungen und Belege – auch aus den vergangenen Jahren – prüfen. Nach Aussage des Landeskirchenamtes wird in solchen Fällen ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Unabhängig von den Ergebnissen dieser Prüfungen ist das Vertrauensverhältnis durch die Vorgänge so zerrüttet, dass sich das Presbyterium eine weitere Zusammenarbeit mit Thomas Luther nicht mehr vorstellen kann. In einer der letzten Sitzungen hat es dem Pfarrer daher nahegelegt, die Gemeinde zu verlassen.

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Superintendent Reiner Rimkus.

„In einer zeitlichen Drucksituation wollte ich einen Verwaltungsvorgang beschleunigen, dabei habe ich einen schweren Fehler gemacht“, so Luther. „Es tut mir persönlich Leid, dass ich durch mein Verhalten Menschen verletzt habe und werde mit meinem Weggang aus der Gemeinde die persönlichen Konsequenzen ziehen.“ „Wir gehen bisher davon aus, dass Pfarrer Luther sich nicht persönlich bereichert hat“, sagte Superintendent Reiner Rimkus. „Er hat durch das Einfügen von Unterschriften das Vier-Augen-Prinzip, das bei jeder Rechnungsstellung erforderlich ist, verletzt. Ich kann nachvollziehen, dass sich das Presbyterium eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr vorstellen kann und begrüße die Entscheidung von Pfarrer Luther, dass er von sich aus die Konsequenzen gezogen und einen Versetzungsantrag gestellt hat.“

| Quelle: Arnd Röbbelen