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Die Schlagtechnik will gelernt sein..

Der Exportschlager aus Hawaii

Der hüpfende Floh

Sommer, Sonne, Strand und dazu die Klänge einer Ukulele - das perfekte hawaiianische Urlaubsgefühl. Wer sich dieses Gefühl in sein Wohnzimmer, respektive auf seinen Balkon holen wollte, der war am Sonntag (17.3.2019) bei dem dreistündigen Ukulele-Workshop genau richtig. Das Angebot zu den Herner Frauentagen fand in den Räumen der Gleichstellungsstelle statt. Dozentin Christine Budkammer, von Haus aus eigentlich Saxophonistin, bekam vor Jahren eine Sopran-Ukulele zum Geburtstag geschenkt. Das war der Beginn einer neuen Freundschaft. Seitdem gibt Christine ihre Freude an der Ukulele mit vielen Tipps und noch mehr Enthusiasmus weiter.

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Ukulele-Workshop mit Christine Budkammer.

Zehn Frauen wollen sich an diesem Sonntag mit der Ukulele anfreunden. Aber zuerst möchte Christine wissen: „Warum seid ihr heute hier.“ Drei Frauen haben eine Ukulele geschenkt bekommen und möchten gerne wissen wie man sie zum richtigen Klingen bringt. Anne singt gerne und gut. Ihr Ziel ist es, sich bei gelegentlichen Geburtstags-Ständchen begleiten zu können. Carola ist Demenzbegleiterin und möchte mit ihrer Ukulele den Demenz-Sing-Kreis begleiten „meine Stimme ist halt nicht so gut.“ Petra ist die Chefin eines Lach-Yoga-Kreises und möchte dort auf der Ukulele spielen. Viele betonen, dass sie gänzlich unmusikalisch sind. „Das gibt es nicht“, sagt Christine. Aber es gibt auch Frauen in dieser Runde, die schon an der Gitarre verzweifelt sind.

Vor dem Spielen kommt das Stimmen.

Und sie alle haben schon gehört: „Die Ukulele ist keine zu heiß gewaschene Gitarre, nein, sie ist ein tolles Einsteiger-Instrument, hat nur 4 Saiten und mit wenigen Akkorden kann man schon viele, viele Lieder begleiten. „Ja, das stimmt“, sagt Christine, „ihr werdet heute vier verschiedene Akkorde lernen und am Ende des Tages könnt ihr mit Sicherheit vier Lieder spielen.“ Erstauntes Gemurmel und freudige Gesichter in der Runde.

Ukulele, das bedeutet auf hawaiianisch: Hüpfender Floh. Denn, wenn man das Instrument beherrscht, dann flitzen die Finger wie ein hüpfender Floh auf dem Hals hin und her. Nun gut, davon sind wir alle noch weit entfernt. Wir lernen, dass der unverwechselbare Sound der Ukulele daher rührt, weil die oberste der vier Saiten oktaviert ist, und somit höher klingt als die darunterliegenden drei Saiten. Und: Sie eignet sich wunderbar für gesellige Abende und erlebt gerade eine kleine Renaissance. Vielen ist vielleicht noch Marilyn Monroe im Gedächtnis, die in dem Billy-Wilder-Film - Manche mögen's heiß - als Sunny nicht nur mit der Ukulele die Männerwelt betörte. Aber, was die wenigsten wissen, auch die Beatles hatten auf ihren Touren immer mehrere dieser Flöhe im Gepäck und schwärmten für dieses Instrument.

Viele Tipps gab es von Christine Budkammer.

„So, jetzt aber weiter, denn wir wollen ja die Akkorde lernen“, feuert Christine uns an. Der erste Akkord ist ganz einfach: Wir lernen das C . Dafür müssen wir den Zeigefinger der linken Hand in den 3. Bund auf die 1. Saite legen. Prima, das klappt bei allen. A moll ist ähnlich einfach. Allerdings kommt mit G7 schon eine kleine Herausforderung auf uns zu: Zeigefinger, das ist der 1. Finger, auf die 2. Saite im 1. Bund; Ringfinger, das ist der 3. Finger, auf die 1. Saite im 2. Bund und dann den Mittelfinger, das ist der 2. Finger, auf die 3. Saite im 2. Bund. Jaaa, das ist möglich, dauert aber etwas bis die Finger dort angekommen sind, denn jeder Finger darf nur auf eine Saite drücken. Das Perfide bei der Sache aber ist, wenn man die Finger in der richtigen Stellung hast, musst du sie alle wieder lösen, weil schon der nächste Akkord im Lied kommt. Das bedeutet: üben, üben, üben.

Die kleinen Flöhe gibt es in unterschiedlichsten Großen und Farben.

Üben müssen wir auch die Schlagtechnik. Erstmal geht es nur runter, down, dann aber auch schon hoch -up. Dazu gibt Christine den Tipp: „Down nur mit Fleisch, up mit dem Nagel.“ Wichtig ist auch die Schlagstärke „das müsst ihr ausprobieren, nicht zu langsam, sonst bleibt ihr mit dem Nagel hängen. Ihr müsst ein Gefühl dafür entwickeln.“

Ukulele-Workshop mit Christine Budkammer.

Die nicht vorhandene Fingerfertigkeit ist allerding nicht das alleinige Problem. Bei einer Teilnehmerin hapert es an den schicken Fingernägeln. Die sind eindeutig zu lang, um damit nur eine Saite beim Herunterdrücken zu erwischen. Christine: „Die müssen ab.“ „Auf keinen Fall!“ „Okay“, lenkt Christine ein, „dann spielst du nur beim C mit.“ Hmmm, das ist hier im Kreis. Wie es sich mit diesen Nägeln und einem Solo-Spiel anhört, das wissen wir nicht.

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Ganz schnell ist dieser Vormittag rum und es ist in der Tat so, wie Christine es uns am Anfang der Workshops prophezeit hat: Wir können vier Lieder spielen - Bruder Jakob, Tom Doodley, Rock my Soul und Der Löwe schläft heut Nacht - und gehen beschwingt nach Hause. Den hawaiianischen Hüftschwung, den lernen wir im nächsten Workshop. Versprochen.

Die Ukulele klingt nicht nur fröhlich...- sie verbreitet auch gute Laune.
| Autor: Carola Quickels