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Eines der zahlreichen Probleme: ungesicherte Ladung.

Betrunken, ungesicherte Ladung, Haftbefehl

Eine umfangreiche Sonderkontrollaktion des gewerblichen Straßenverkehrs unternahm am Donnerstag (14.2.19) die Polizei im Herner Stadtgebiet. Abseits der Autobahn kontrollierten Polizeibeamte, mit Unterstützung des städtischen Ordnungsamts, Vertretern der Bezirksregierung und des Zolls, Transporter und Lkw an der Forellstraße in Baukau. Die zu überprüfenden Fahrzeuge wurden von Motorradfahrern der Polizei auf den Blaupunktplatz gelotst und dort eingehend untersucht. In der Mehrzahl der Fälle war der Anfangsverdacht begründet. Oft kamen bei der näheren Überprüfung weitere Verstöße zu Tage. Besonders ein Traktorgespann aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis fiel den Beamten vor Ort ins Auge. Dieser war nicht nur um über drei Tonnen überladen, sondern der Fahrer wurde per Haftbefehl gesucht und war zur Fahndung ausgeschrieben. Die Weiterfahrt musste der Mann dann in einem Streifenwagen fortsetzen.

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Tür auf, Unrat hinein. Fertig. Polizeibeamte staunten ein um's andere mal.

Nicht nur in Baukau, sondern auch an weiteren Stellen im Stadtgebiet, wurde seit 8 Uhr - mit Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei - der Straßenverkehr kontrolliert. Ins Auge fielen den Beamten des Verkehrsdienstes sofort überladene Fahrzeuge, ungesicherte Ladungen und zahlreiche Mängel wie etwa eine gesprungene Frontsscheibe. Der Fahrer eines Gartenbaubetriebs nahm es bei der Ladungssicherung nicht ganz so genau: auf der Pritsche lagen ungesicherte Laubgabeln. Daneben standen, ebenfalls ohne Sicherung Benzinkanister und ein Rüttler. Unterdessen waren Spanngurte und ein Sicherungsnetz sorgsam in einer Kiste verstaut. Seine Ausrede: „Ich wollte doch eben nur zur nächsten Baustelle fahren …“

Überladen, unzureichend gesichert, technische Mängel.

Keinen guten Eindruck machte auf den ersten Blick auch der vollbeladenen Lkw eines Gerüstbaubetriebs. Hier fiel den Beamten zunächst auf, dass er offensichtlich stark überladen war. Die Federwege an den beiden Achsen waren ungewöhnlich kurz und die Reifen der Hinterräder durch das Gewicht der Ladung stark gestaucht. Zur weiteren Überprüfung ging es in Begleitung der Polizei auf eine Fahrzeugwaage an der Hafenstraße. Auch sonst war der technische Zustand des Lkw wenig vertrauenserweckend: ein Schaden an der vorderen Stoßstange, ein defekter Scheinwerfer und nicht zuletzt eine gelbe Umweltplakette. Dazu wirkte der Fahrer deutlich übermüdet.

Polizeihauptkommissar Hermann Baethke koordinierte die Sonderkontrolle.

Insgesamt schrieben die Polizisten bei der Kontrolle des Güter- und Schwerlastverkehrs 29 Anzeigen, die meisten davon wegen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten sowie die Ladungssicherung. Durch den Zoll wurden 14 Anzeigen, davon 11 wegen des Verdachts der Schwarzarbeit, geschrieben. Die Stadt Herne hat fünf Verwarnungen wegen falscher oder fehlender Umweltplaketten erhoben.

Polizeihauptkommissar Hermann Baethke, Leiter der Dienstgruppe Sonderverkehr des Polizeipräsidiums Bochum

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Die gelbe Schadstoffplakette reicht nicht mehr aus.

Außergewöhnlich war auch der Hinweis eines Zeugen. Dieser wies die Beamten der Bereitschaftspolizei auf einen alkoholisierten Fahrer hin, den die Einsatzkräfte im Bereich der Mont-Cenis-Straße daraufhin anhielten. Das Ergebnis des Alkoholtest: 3,34 Promille. Aber nicht nur wegen des Fahrens unter Alkoholeinfluss wird sich der 73-jährige Herner verantworten müssen. Er war auch nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Zu hohes Tempo gilt nach wie vor als eine der Hauptunfallursachen auf unseren Straßen. Aus diesem Grund kontrollierten die Beamten der Hundertschaft und des Verkehrsdienstes an mehreren Stellen im Stadtgebiet die Geschwindigkeit. Insgesamt wurden 150 Tempoverstöße registriert.

| Autor: Stefan Kuhn