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Das Gebäude vom Herner Friedhofsamt im Ostbachtal ist im Roman ein Altenheim.

Kölner Schriftsteller lässt Satire im Herner Ostbachtal spielen

Das Leben nach dem Sterben

Bei dieser Vorstellung wird vielen Leuten ganz angst und bange: Rechtspopulisten haben in Deutschland die Bundestagswahl gewonnen, Behinderte werden daraufhin auf der Bahnhofstraße in Herne angepöbelt und immer mehr Menschen wollen ins Ausland fliehen. Nur noch die Türkei ist bereit, deutsche Asylanten aufzunehmen - doch die Balkanroute ist dicht. Zwei Rentner aus dem Herner Stadtteil Sodingen flüchten über den Bodensee nach Österreich. Darum geht es in dem Roman Das Leben nach dem Sterben des Kölner Schriftsteller Alf Rolla – es ist Deutschlands erste Satire zum Thema Flucht vor dem Rechtspopulismus. Eine Hälfte der Geschichte spielt in einem fiktiven Altenheim im Sodinger Ostbachtal, die andere in einem echten in Köflach in der Steiermark.

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Alf Rolla mit seiner inzwischen verstorbenen Mutter im Altenheim

Warum siedelt nun ein Rheinländer seinen Roman ausgerechnet im Herner Osten an? „Ganz einfach“, erzählt der 65-Jährige, „ich bin In der Tennscheuer in Sodingen geboren und aufgewachsen.“ Mit 25 ist er zunächst nach Düsseldorf gegangen - wo er unter anderem NRW-Korrespondent von Radio Luxemburg war - und später nach Köln gezogen, um dort als freier Journalist zu arbeiten. „Als ich Schauplätze für diesen Roman suchte, erinnerte ich mich an meine Kindheit und bin mit einer Bekannten nach Herne gefahren, um mir das Gebäude anzuschauen, das ich aus meiner Kindheit kannte und in dem heute das Garten- und Friedhofsamt untergebracht ist.“ Auch zu Köflach hat er eine persönliche Beziehung, aus der kleinen Stadtgemeinde stammten seine Großeltern.

Cover des Buches.

Früher ist Rolla regelmäßig einmal im Monat nach Herne gekommen, um seine Mutter zu besuchen, die im Altenheim Am Koppenbergs Hof lebte. Im Januar ist sie im Alter von 87 Jahren verstorben. Im Moment ist ihr einziger Sohn damit beschäftigt, allen Teilnehmern an der Trauerfeier jetzt ein Exemplar des Romans als Erinnerung zu schicken. „Eine Herzensangelegenheit von mir.“ In den letzten Jahren hatte Alf Rolla bereits neun Bücher (Romane sowie Sachbücher über Trinkhallen und Jahrmärkte) veröffentlicht.

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Seine Warnung vor dem Rechtspopulismus dürfte aber keinen Stammplatz in den Regalen der Buchhändler finden. Es erscheint als Printed On Demand-Book, es wird also erst gedruckt, wenn es geordert wird. Bei Internethändlern und in allen Buchläden ist es innerhalb von fünf Tagen nach Bestellung aber zu bekommen. Im Moment schreibt der ehemalige Herner an einem Krimi. Wo er spielt? In einem Altenheim im Sodinger Ostbachtal natürlich. (EB) Das Leben nach dem Sterben (Alf Rolla), ISBN-13: 978-3746722511. Auch als eBook erhältlich. - Mehr Info unter www.alf-rolla.de

| Quelle: Alf Rolla