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An der Erzbahntrasse.

Stellungnahme

Zum Thema Erzbahntrasse mit Asphaltdecke

Zum Thema Erzbahntrasse mit Asphaltdecke schreibt Christian Ehrecke, der Vorsitzende des ADFC Herne: "Aus der Sicht der Radfahrer wird eine Sanierung der Erzbahntrasse in Herne und Gelsenkirchen mit einer Asphaltdecke ausdrücklich positiv gesehen. Es überwiegen einfach die Vorteile, die eine Komfortverbesserung der Trasse mit sich bringt, d.h., es würden mehr Bürger das Fahrrad zur Freizeitgestaltung einsetzen und auch Pendler möchten gerne sauber und komfortabel zu ihrer Arbeitsstelle radeln.

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Jede Verbesserung der Radverkehrs-Infrastruktur in Herne ist für alle Bürger ein Gewinn an Lebensqualität. Radler entlasten das gesamte städtische Verkehrssystem und reduzieren damit die Kosten für Staus und Verspätungen; und letztendlich sind Verbesserungs-Möglichkeiten der eigenen Gesundheit durch das Radfahren unbestritten.

Die Erzbahntrasse ist in ihrer gesamten Länge eine durchgängige Radverkehrstrasse, die dann auch den gleichen Fahrkomfort aufweisen soll. Ich kann nicht nachvollziehen, dass die Nutzer der Trasse von Bochum nach Gelsenkirchen plötzlich in Herne Komforteinbußen hinnehmen sollen, genauso wie Bedenken, dass durch die Asphaltdecke zu viele Radfahrer die Trasse überbevölkern und es zu vermehrten Gefährdungen bei Radfahrern und Fußgängern kommt.

Ebenso sind ökologische Nachteile, die zusätzlich zu den schon bestehenden, die Erzbahntrasse besteht schon recht lange, durch eine Asphaltdecke hinzukämen, kaum zu erkennen.

Immer wieder wird die Verwendung von Asphalt beim Bau von Radwegen mit der Begründung abgelehnt, dass Asphaltradwege eine besonders hohe Versiegelungswirkung hätten. Eine Studie der Mecklenburg-Vorpommerschen Landesregierung kommt zu einem anderen Ergebnis:

Radwege mit asphaltierter (gebundener) Deckschicht stellen keine Versiegelung der Landschaft dar. Radwege mit ungebundenen Materialien wie Splitt, Schotter, Sand oder Brechgut aus Abrissobjekten sind keine ökologisch begründbaren Alternativen.

Die Studie des Landes Mecklenburg zeigt, dass asphaltierte Radwege durchaus ökologisch vertretbar sind und die Verwendung wassergebundener Oberflächen im Radwegebau nicht mehr mit ökologischen Argumenten bemäntelt werden kann.

In ökologisch sensiblen, offenen Bereichen kann durch helle Farbbeimischungen (siehe unten) der Grad der Aufheizung, der hauptsächlich von der Helligkeit der Oberfläche abhängt, stark vermindert werden.

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Im Gegensatz zum motorisierten Verkehr verändert Radverkehr das Landschaftsbild nur unerheblich, da keine landschaftsverändernden Verkehrsbauten und breite, trennende Asphaltflächen notwendig sind. Eine attraktive Radverkehrs-Infrastruktur trägt zu einer Verkehrs-Verlagerungen von der Straße auf den Radweg bei, verringert dadurch Flächenversiegelung, Lärm und Abgase und ist damit positiv für die ökologische Gesamtbilanz einer Region zu sehen."