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Bei der Feierstunde in den Flottmann-Hallen.

TalentKolleg in Herne: Die Bilanz

Dr. Frank Meetz (m.).

Im Juni 2015 wurde der Vertrag zur Gründung des TalentKollegs in Herne unterschrieben (halloherne berichtete). Die drei Hauptakteure, die Stadt Herne, die Westfälische Hochschule und die Stiftung Mercator haben es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche aus bildungsfernen Familien den Zugang zu einem Hochschulstudium oder einer qualifizierten Berufsausbildung zu ermöglichen.

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Vor der Feierstunde in den Flottmann-Hallen zog Dr. Frank Meetz, Geschäftsführer des TalentKollegs Ruhr, am Dienstag (27.9.2016) eine erste Bilanz und erklärte gleichzeitig das Konzept des Kollegs. "Der Dreiklang, orientieren, qualifizieren und motivieren, für die Schüler, wird in Herne angenommen." Im Antrag stand, dass 50 Jugendliche aus den 10 weiterführenden Schulen der Stadt, an dem Projekt teilnehmen sollten. "Es sind jetzt 250 Schüler. 90 Prozent der Teilnehmer kommen aus den weiterführenden Schulen. 138 sind aus Herne, die restlichen 112 Teilnehmer kommen aus der gesamten Emscher-Lippe-Region", so Meetz.

Die Bilanz-Pressekonferenz.

Das TalentKolleg bietet den jungen Menschen Hilfe dabei, den richtigen Studiengang oder die richtige Berufsausbildung zu finden. Es geht darum, Defizite bei den Jugendlichen zu erkennen. "Wenn jemand sich für ein Ingenieur-Studium interessiert, wir aber erkennen, dass seine Rechtschreibung dafür nicht ausreicht, dann schicken wir ihn in einen Vorbereitungskurs", so Meetz. "Das muss idealerweise vor dem Beginn des Studiums abgehakt sein, damit sich der Betreffende ganz auf sein Studium konzentrieren kann."

Das TalentKolleg sucht die möglichen Kandidaten für das Programm in Zusammenarbeit mit den Schulen aus. Die TalentScouts des Kollegs besuchen regelmäßig die weiterführenden Schulen der Stadt und stellen ihr Projekt dort vor. Die Essener Mercator Stiftung fördert das Projekt mit fünf Millionen Euro auf fünf Jahre.

Gudrun Thierhoff (links).

"Wir haben in Herne sehr viele Schüler mit Migrationshintergrund. Die kommen aus bildungsfernen Schichten, für die ein Studium etwas ist, dass in weiter Erreichbarkeit ist", sagte Bildungsdezernentin Gudrun Thierhoff. "Wir sind deshalb froh, dass Herne der Sitz des TalentKollegs geworden ist.

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Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

Der Erfolg des TallentKollegs kommt für Oberbürgermeister Frank Dudda nicht überraschend: "Wir haben die Potentiale ja in dieser Stadt schlummern sehen", so Dudda im halloherne Interview. "Es gibt hier viele Familien, die den Einstieg in ein Hochschulstudium nicht so vor Augen haben. Das liegt zum einen daran, dass wir in Herne keine Hochschule haben. Daraus resultiert, dass viele junge Menschen Schwellenängste haben, sich überhaupt mit einem Studium zu beschäftigen", so der Oberbürgermeister. Dudda sagte, dass er selber nach dem Abitur Orientierungsprobleme hatte, was seine berufliche Laufbahn anging. "Ich hätte mir damals eine individuelle Beratung gewünscht." Der promovierte Jurist weiß nicht "ob dann der selbe Weg dabei herausgekommen wäre, das ist rückblickend nicht mehr zu beurteilen." -zum TalentKolleg.

| Autor: Patrick Mammen