Mehr chronische Wunden
Die Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne | Castrop-Rauxel veranstaltete jetzt das vierte Wundforum. Hauptthema war dabei die Vernetzung von ambulanter und stationärer Versorgung bei Patienten mit chronischen Wunden. Die Anzahl von Patienten mit chronischen Wunden nehme stetig zu, besonders durch die Überalterung der Gesellschaft.
Maria Schürholz, Expertin für chronische Wunden in der Ev. Krankenhausgemeinschaft, stellte das stationäre Wundmanagement vor, während Zeynep Babadagi-Hardt, Geschäftsführerin und Pflegedienstleitung der Kranken- und Altenpflege Duisburg, das ambulante Wundmanagement präsentierte. Dabei berücksichtigte sie die besonderen Probleme, die sich vor dem kulturellen oder aber auch sozialen Hintergrund der Betroffenen ergeben, zum Beispiel bei Obdachlosen.
Die ambulante Wundversorgung aus dem Blickwinkel des Mediziners beschrieb Dr. Christoph Brönner, niedergelassener Facharzt für Chirurgie, Gelsenkirchen und Bochum-Wattenscheid. Er thematisierte unter anderem die Frage, wie eine ökonomisch vertretbare Versorgung von chronischen Wunden aussehen muss, da niedergelassene Ärzte sich immer wieder dem Kostendruck durch die Krankenkassen unterworfen sehen. Das Thema Verordnung aus Sicht der kassenärztlichen Vereinigung beleuchtete Dominica Schroth, Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe.
Um Teil eines Netzwerks sein zu können, genügt jedoch nicht allein die Bereitschaft der Kooperation. Für einen offiziellen Zusammenschluss mehrerer Partner müssen einheitliche Qualitätsrichtlinien für alle gelten. Einen Einblick in die juristischen Aspekte bot Rechtsanwältin Alexandra Jorzig, Spezialistin für Medizinrecht.
Daniela Reichstein, Oberärztin der Klinik für Gefäßchirurgie am EvK Herne, zeigte schließlich anhand von Fallbeispielen auf, wie eine Zusammenarbeit der ambulanten und klinischen Bereiche in einzelnen Schritten aussehen kann.
