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neubeginn.ruhr stellten Maike van Doorn-Kaivers, Andrea Darwiche, Dr. Martin Krause (DRK), Huda Al Hussari und Ulrike Gaus (AWO) vor.

Internetportal für Flüchtlingshilfe

Ein Gruppe Herner, darunter Andrea Darwiche und Maike van Doorn-Kaivers, planen den Betrieb einer Internetplattform, auf der Flüchtlinge und engagierte Herner zusammenkommen sollen. Das Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und die Arbeiterwohlfahrt aus Herne unterstützen die Initiative. Das Portal neubeginn.ruhr soll im Sommer 2016 starten.

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Andrea Darwiche mit Dr. Martin Krause vom DRK (vorne)

neubeginn.ruhr basiert auf dem Prinzip von Angebot sucht Nachfrage. Dort können zum Beispiel Kleidung, Möbel, Wohnraum, Dienstleistungen oder Patenschaften für Flüchtlinge angeboten werden. Flüchtlinge können so gezielt nach Hilfe suchen oder selber Gesuche veröffentlichen. Verschiedene Kategorien - wie Handwerk, Patenschaften, Sceond Hand, Freizeit oder Wohnraum - sollen für Struktur sorgen. "Ansonsten ist die Seite sehr einfach gehalten. Die Nutzer können sich direkt anmelden und die Angebote einstellen", so Andrea Darwiche. "Wir haben in den letzten Monaten viel selber vermittelt. Das war sehr aufwendig. So ist die Idee entstanden", sagte die Initiatorin der Facebook-Seite Welcome to the Pott.

(v.l.) Huda Al Hussari und Maike van Doorn-Kaivers

Die Ärztin Maike van Doorn-Kaivers engagiert sich für Flüchtlinge in Herne und ist in den Notunterkünften aktiv. "Wenn die Menschen in die erste eigene Wohnung ziehen, bekommen sie 1.200 Euro für eine Erstausstattung. Das Geld reicht selten. Die Wohnung muss eventuell renoviert oder Möbel - auch wenn sie gespendet werden - abgeholt werden. Da stellte sich das Problem: Wie sollen die Flüchtlinge das machen?" Dr. Martin Krause, Geschäftsführer des DRK, ergänzt: "Die Hilfsbereitschaft in Herne ist sehr groß, muss aber gelenkt werden. Wir bekommen oft Anfragen, wo und wie man helfen kann. Diese Internetseite gibt genau hier Hilfestellung." Der DRK Kreisverband Herne und Wanne-Eickel unterstützt zusammen mit der AWO die Initiative finanziell und leistet Hilfe bei der Organisation von weiteren Mitteln. Rund 6.000 Euro wird die Seite kosten - inklusive Marketingkosten. 1.000 Euro davon kommen vom DRK und der AWO. Der übrige Betrag soll aus Spenden finanziert werden.

Die Initiatoren des Portals wurden bei der Planung und Entwicklung von Flüchtlingen unterstützt. "Wir holten uns den Input, was benötigt wird", so Andrea Darwiche. "Teile der Seite sind zum Beispiel in den Sprachen deutsch, englisch und arabisch verfügbar." Huda Al Hussari half bei dem Projekt. Die Ökonomin und Dekanin an der Universität Damaskus hilft unter anderem bei den Übersetzungen. Das Projekt läuft ohne die Unterstützungen der öffentlichen Stellen. "Wir haben zwar beim Oberbürgermeister und den Fachdezernenten angefragt, sind aber auf wenig Resonanz gestoßen", so Maike van Doorn-Kaivers. "Uns geht es nicht um ein Alleinstellungsmerkmal. Wir sehen das Problem der Flüchtlinge und versuchen eine praktikable Lösung zu finden".

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Die Seite neubeginn.ruhr soll im Sommer den Betrieb aufnehmen. "Je nachdem, wie schnell das Geld zusammen kommt", sagte Andrea Darwiche.