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Suchen noch mehr Ehrenamtler: Alfred Apel, Martina Wisnewski, Beate Tschöke, Monika Müller und Paula Bulitta.

Fokus liegt auf Integration

Gesucht: mehr ehrenamtliche Flüchtlingshelfer

Mehr ehrenamtliche Flüchtlingshelfer sucht die Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe. Der Schwerpunkt liegt auf der Integration von Flüchtlingen. Die Koordinierungsstelle wurde im Oktober 2015 in Herne gegründet – auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise. Etwa in dem Zeitrahmen, als die Bundeskanzlerin sagte „Wir schaffen das“. Damals meldeten sich so viele Freiwillige, dass es schwierig war, sie alle einzusetzen. „Ehrenamt für Flüchtlinge – das war für uns zuvor nur einer von vielen Punkten“, sagt Beate Tschöke vom städtischen Ehrenamtsbüro. „Aber plötzlich entstand ein immenser Bedarf. Viele Menschen erklärten sich bereit, zu helfen, aber es fehlten die Strukturen dafür.“

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Deshalb entstand die Idee, eine Stelle zu schaffen, die eingebettet war in die Arbeit der Hilfsorganisationen. Monika Müller vom Caritasverband Herne und Martina Wisnewski vom Eine-Welt-Zentrum füllen diese Stelle jetzt seit eineinhalb Jahren aus. Am Anfang ging es um die „Basisversorgung“, wie Tschöke sagt. Gesucht wurde Unterstützung für die Essensausgabe, die Kleiderausgabe und die Spielangebote. Für die Flüchtlinge war „das Ankommen“ sehr wichtig, so Wisnewski. Sie benötigten Hilfe in allen Angelegenheiten des Lebens, weil sie sich nicht auskannten.

„Jetzt sind wir einen Schritt weiter“, betont Müller, „jetzt ist Integration gefragt.“ So werden zum Beispiel von der Koordinierungsstelle Patenschaften organisiert. Menschen aus unserer Stadt erklären sich bereit, mit einem einzelnen Flüchtling oder einer ganzen Familie Zeit zu verbringen. „Manche treffen sich vielleicht nur einmal in der Woche, andere wiederum machen das volle Programm. Dadurch entstehen manchmal sogar Freundschaften“, sagt Wisnewski. Die Koordinatoren berichten von einer Mutter, die Zeit zur Verfügung hatte, nachdem sie ihre Kinder in die Kita gebracht hatte. Sie trifft sich mittlerweile mit einer Mutter aus Eritrea, unterstützt sie und tauscht sich mit ihr aus. „Wir haben viele gute Beispiele erlebt, die Geschichten könnten Bücher füllen“, so die Koordinatoren.

Alfred Apel widmet sich seit Beginn seiner Altersteilzeit der ehrenamtlichen Tätigkeit mit Flüchtlingen, weil er etwas Sinnvolles tun wollte. So ist er zum Beispiel Unterrichtshelfer. Außerdem hat er ein Begegnungscafé organisiert, das einmal im Monat im Ludwig-Steil-Haus, Schulstraße 14, öffnet. Nächster Termin: Montag, 27. Februar, 17 Uhr. Hier treffen sich Flüchtlinge mit deutschen Bürgern. „Der Wunsch nach Kommunikation ist sehr groß“, sagt Apel. „Das Café könnte auch häufiger öffnen, allerdings fehlen die Kapazitäten.“ Das bedeutet: Es werden Ehrenamtliche gesucht.

Außerdem sucht die Koordinierungsstelle ehrenamtliche Flüchtlingshelfer für diese Bereiche: Kinderbetreuung, Behördenbegleitung, Unterrichtshilfe, Anlaufstelle für Migrantinnen. Auch neue Ideen sind herzlich willkommen. So organisiert zum Beispiel ein Bürger Impro-Theater.

Die Koordinierungsstelle weiß die Arbeit der Ehrenamtlichen zu schätzen, indem sie Dankeschön-Kaffeetrinken organisiert oder Qualifizierungs-Seminare anbietet. Ein Markt der Möglichkeiten ist für den 18. Mai im Gemeindehaus St. Bonifatius geplant. Dort soll das gesamte Spektrum der ehrenamtlichen Arbeit dargestellt werden.

Wie weit die Integration in manchen Fällen schon fortgeschritten ist, zeigt sich, wenn Flüchtlinge sich entscheiden, selbst auch ehrenamtlich tätig zu werden. „Da bekommt man auch gute Kontakte“, weiß Monika Müller. Und das kann sich auszahlen: Wie bei einem Mann, der beim Kleinen Theater ehrenamtlich mithalf und Menschen kennen lernte, die ihm eine Arbeitsstelle vermittelten.

Koordinierungsstelle für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe:

Caritasverband Herne e.V. / Monika Müller, Tel 02323/ 92960-25, m.mueller@Caritas-herne.de

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Eine Welt Zentrum Herne / Martina Wisnewski, Tel 02323 / 99497-21, mwisnewski@kk-ekvw.de

| Quelle: Pressebüro der Stadt Herne