37.871 Euro für das Lukas-Hospiz erstrampelt
"Ob der mich wohl mitnimmt," fragte der junge Flüchtling Mamadou Barry aus Guinea die beiden Ehrenamtlichen Wolf Eckert und Helge Kondring am Anmeldetisch für das 9. Spendenradeln vor dem Lukas-Hospiz. Barry, der schon eine Radtour von 37 km hinter sich hatte, zeigte auf einen Mann, der sich gerade anschickte, allein mit dem Rad auf eine 23-km-Tour zu gehen: Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Und der ließ sich nicht lange bitten und lud Mamadou Barry ein, die Runde mit ihm zusammen zu drehen. Weitere 46 von schließlich insgesamt 37.871 Kilometern, die insgesamt 587 Starter am Samstag im Sattel der unterschiedlichsten Fahrräder für den guten Zweck zurücklegten. Wird doch jeder gefahrene Kilometer von Sponsoren mit einem Euro als Spende für das Herner Hospiz vergütet. Damit kann das Hospiz rund 37.871 Euro an Spendengeldern rechnen.
Als Bürgermeister Erich Leichner gegen 9.30 Uhr auf der Jean-Vogel-Straße die ersten größeren Gruppen von Radsportlern und Mountain-Bikern auf ihre von Fahrern der Radsportgemeinschaft Herne geführten Strecken von gut 50 (Mountainbiker), gut 70 und 110 km schickte, hatten vier Frühstarter, die kurz nach sieben Uhr die Marathon-Strecke der RSG über 240 km in Angriff genommen hatten, schon knapp hundert km auf ihren Tachos. Und während Leiterin Anneli Wallbaum mit ihren Helferinnen und Helfern den Hospizgarten in die anprechende Kulisse für das mittags beginnende Sommerfest verwandelte, hatten die acht Ehrenamtlichen an den vier Anmeldetischen vor dem Haus alle Hände voll zu tun. Nicht nur die Anmeldungen selbst sondern auch die Beratung zu den verschiedenen Routen von 14 km bis rund 50 km im Angebot mussten erledigt werden. Ob Herner Triatlethen vom HTT oder dem SCW, ob Mountainbiker vom HTC oder Radsportler von Pfeil und RSV Bochum sowie Flottweg Langendreer und Firmenteams wie Evonik oder große Vereinsteams vom TV Börnig-Sodingen, dem Baukauer TC oder dem Taekwon-Do-Verein Wanne mit Hotte Schröder und auch des ADFC sowie der Rheuma-Liga, die Meldelisten füllten sich schnell. Dazu Familien und Freunde, die miteinander auch auf ihre eigenen Touren gingen und dabei auch zahlreiche Kinder mit an den Start brachten.
Für unterwegs gab's Apfelschorle und Müsli-Riegel und nach der Rückkehr einen Gutschein für eine Curry-Wurst und ein Getränk, dessen Gegenwert beim Gastspiel der Herner Dudelsack-Band The Pipes are calling bzw. später der Country-Band The Krauts im Hospiz-Garten genossen wurde. Auch am Start der ehrenamtliche Hospiz-Geschäftsführer Gisbert Fulland mit Mitgliedern der Geschäftsführung der St. Elisabeth-Gruppe, unter deren Dach das Hospiz zu Hause ist. Als Organisator Helge Kondring um 17.45 Uhr das Mikrofon der Country-Band übernahm und das "vorläufige Endergebnis" von (zunächst) 575 Startern mit (zunächst) 37.563 Kilometern bekannt gab, wich die morgens noch spürbare Anspannung wegen der unsicheren Wetteraussichten einer großen Erleichterung.
Das auch wegen des reibungslosen Ablaufs einer Veranstaltung, die Organisator Helge Kondring 2017 zum zehnjährigen Bestehen des Hospizes in Zusammenarbeit mit der Herner Radsportgemeinschaft noch mit einem weiteren Höhepunkt krönen will. Am Sonntag gab es dann noch zwei Nachmeldungen, die die Starterzahl um zwölf auf 587 und die Kilometerzahl auf 37.871 km erhöhten. Sechs Herner Radwanderer, die sich vorher angeneldet und mit einer Startkarte versehen hatten, waren zeitgleich in der Eifel zusammen 222 km gefahren und das fotografisch vor einem Dino-Standbild dokumentiert. Ein Foto kam auch noch vom RSV Bochum, der bei einem vorher beim Hospiz für den guten Zweck angekündigten Jugendrennen mit insgesamt 135 gefahrenen Runden über 651 m auch noch 86 km beigesteuert hatte. Schon mitgezählt waren 270 km, die drei Dortmunder, die sich vorher in Herne angemeldet und mit einem Hospiz-T-Shirt versorgt hatten, am Samstag von Karlsruhe nach Heidelberg geradelt waren.
