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Zeitzeugin Sophie Barth hatte Fotos mitgebracht

Zeitzeugen berichten

Ein Leben unter dem Hakenkreuz

Schulleiter Stephan Helfen begrüßt die Teilnehmer

14 betagte Zeugen des Nationalsozialismus' aus Herne und Bochum setzten sich am Dienstag (25.10.2016) mit rund 120 Schülern des 10. Jahrgangs der Erich-Fried-Gesamtschule (EFG) zusammen und berichteten von ihren Erfahrungen aus dem "Leben unter dem Hakenkreuz". „Flink wie Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl“, so wünschte sich Adolf Hitler die deutsche Jugend. Doch wie sah es für die damals junge Generation während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wirklich aus?

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Foto:  Carola Quickels

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Kohlengräberland lädt Zeitzeugen ein

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Gespanntes Zuhören und Nachfragen

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Hier war Schlesien

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Kohlengräberland lädt Zeitzeugen ein

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Dazu hatte das Projekt der EFG Kohlengräberland die Zeitzeugen in ihre Aula eingeladen und in wechselnden Kleingruppen berichteten diese aus der Zeit. An den Tischen herrschte gespannte Aufmerksamkeit als die Senioren den Schülern von ihren Erlebnissen berichteten - so wie es in keinem Geschichtsbuch steht. Die Aussage, dass in dieser Zeit nicht alle Nazis waren, dies aber nicht laut sagen durften, hörten die Schüler an fast jedem Tisch. Die Zeugen erzählten von ihren Ängsten bei Bombenarlarm, dem Verlust oder Tod von Verwandten und nahen Bekannten.

Den Fragen der jungen Leute blieben die Zeitzeugen nicht eine Antwort schuldig. So erfuhren die Schüler, dass auf dem Stundenplan die Fächer deutsche Ordnung, deutsche Tugend und deutscher Fleiß stand; dass man in dieser Zeit angezogen ins Bett ging, um drei Stunden später wieder im Luftschutzbunker zu sitzen; was die Aufgabe eines jungen Flak-Helfers war; wie es in einem Gefangenenlager zuging; oder, dass die Menschen zur Deportation immer nur in den Abendstunden von der Geheimen Staatspolizei abgeholt wurden.

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Gefragt nach dem Lieblingsessen, musste eine Zeitzeugin schmunzeln: "Es gab keine Wunschgerichte. Wir waren froh, wenn es überhaupt etwas zu essen gab. Wir hatten einen kleinen Garten. Gegessen wurde was gerade reif war und zweimal im Jahr wurde ein Schwein geschlachtet." Auf die Frage, was denn seine schönste Zeit war, antwortete Rudi Klix (Jahrgang 1926): "Als ich mit 52 Jahren in Rente gehen konnte." Aber auch die sechs Wochen im Sommer, wenn er, mit einem Namenschild um den Hals, nach Schlesien aufs Land geschickt wurde, hatte er in guter Erinnerung. "Das war als Schüler meine schönste, unbeschwerteste Zeit."

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Horst Spieckermann mit seiner Frau Elisabeth Pöcze

Das Treffen wurde von Horst Spieckermann und seiner Frau Elisabeth Pöcze organisiert. Seit acht Jahren engagiert sich Spieckermann für das Zusammentreffen der Alten mit den Jungen. Er spricht immer wieder Menschen aus dieser Generation an, ob sie nicht bereit wären, Schülern zu berichten. "Ein Fernsehbericht über den letzten noch lebenden aktiven Soldaten des 1. Weltkrieges hat mich auf die Idee gebracht. Der damals 104-jährige Franzose ging an die Schulen und berichtete über seine Kriegserlebnisse. Ein Satz des Franzosen hat Spieckermann tief beeindruckt: "Ich weiß bis heute nicht, warum wir aufeinander geschossen haben."

Volle Aula: Kohlengräberland lädt Zeitzeugen ein
| Autor: Carola Quickels