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Die cool cats zum Thema Hitze.

"Chef! Die Hitze!"

"Chef! Die Hitze!" Marek aus der Genitiv-Schleiferei hob die Hände beschwörend zum Himmel. "halloherne muss was über die Hitze bringen", setzte er in der 11.40-Uhr-Konferenz nach, und alle anderen nickten.

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Außer unserem Chef vom Dienst.

Der werkelte mit seiner Gabel an einem Stück Schwarzwälderkirsch herum, führte die Beute seiner Bestimmung zu und sagte mampfend: "Waf follen wir denn bringen über die Hitfe?"

"Alle bringen was über die Hitze", rief Angela, die diensthabende Manuskript-Einsammlerin. "Im Radio, im Fernsehen - überall!

"Und was erfährt man dort?", fragte der CvD ohne aufzublicken.

"Chef - da passieren irre Sachen", sagte unser Webspace-Schreiner Olaf. "Straßenbahnen bleiben im aufgequollenen Bitumen-Schlamm hängen - Menschen sterben in Freibädern, und alle mahnen die Menschen, viel zu trinken."

Der nächste Happen Schwarzwälderkirsch war gerade reisefertig, als der CvD innehielt und in die Runde blickte. "Tote? In Herne? Versumpfte Straßenbahnen? In Herne? Habt ihr mir irgendwas verschwiegen?"

"Ja, aber Chef . . .", doch Marek scheiterte an dem ausgefahrenen Arm des CvD.

"Die Leute erleben den ganzen Tag über, dass es heiß ist", sagte der CvD, schob den Kuchenteller zur Seite und beugte sich vor. "Und dann schalten sie das Radio oder das Fernsehen ein und erfahren - dass es heiß ist." Nacheinander blickte er uns in die Augen. "Sollen wir jetzt auch Ins-Wasser-springende-Kinder oder Eis-schleckende-Mädels zeigen und drunterschreiben: Näää, wat ist dat heiß in Herne."

Stille am Tisch.

Bis Bruni aus der Funkleitstelle, die wie immer im Flur gelauscht hatte, um den Türpfosten rauschte und abrupt vorm CvD bremste.

"Außerdem ist es tagsüber viel zu heiß zum Arbeiten!", rief sie und stemmte ihre Hände in die schmalen Hüften.

Der CvD nickte stumm. "Ihr wollt wirklich freiwillig auf Nachtschicht? Alle?"

Bange Blicke flogen über den Konferenztisch, und Olaf versuchte zu retten, was zu retten war: "Ein Ventilator in der Redaktion würde schon helfen", sagte er, doch damit hatte er den Deich durchstochen.

"Aaaah! Was euch fehlt, ist Bewegung", antwortete der CvD gut gelaunt. "Ihr könnt euch doch gegenseitig Luft zufächeln. Los - Redaktions-Gymnastik! Wir beginnen mit dem Hampelmann."

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Und dann saß der CvD da und ließ seine Kuchengabel mit Daumen und Zeigefinger auf- und niederfahren. "Und eins - und zwei - und . . ." Und wir hampelten . . . ach, was soll ich ihnen erzählen . . .

| Autor: Günter Mydlak